Venedig ist um das Jahr 1500 eine ganz besondere Stadt.

Hier kommen verschiedene Kulturen zusammen.

Venedig sorgt für Handel zwischen Westeuropa und den Ländern am östlichen Mittelmeer.

Es werden Waren und auch Kunstwerke gehandelt.

Zum Beispiel Gemälde, Bücher und Musikstücke.

Die ersten großen Druckereien werden in Venedig gegründet.

Sie bringen gedruckte Bücher nach Europa und in die ganze Welt.

Nun lesen auch Frauen.

Und die Bilder aus Venedig aus dem 15. Jahrhundert zeigen:
Es gibt eine neue Madonna als Vorbild für Frauen.

Die neue Madonna liest nachdenklich ein Buch.

Die Künstler Carpaccio und Bellini haben etwas Besonderes geschafft:

Sie zeigen alte Geschichten so, dass man sie in jeder Zeit wiedererkennt.

In der Renaissance geht es besonders um religiöse Geschichten.

Bei Carpaccio und Bellini sehen diese Geschichten für uns bekannt aus.
Zum Beispiel Bilder von Maria oder dem Christuskind.

Denn die Künstler zeigen ihre Figuren mit der passenden Kleidung

und sie zeigen die passenden Gebäude und Landschaften,
in denen man Venedig wiedererkennt.

Die zwei wichtigsten Kunstwerke dieser Ausstellung sind von Carpaccio:
Das Bild vom Thomas-Altar und
das Bild „Martyrium des heiligen Stephanus“.

Beide sind aus der Sammlung Barbini-Breganze.

Diese Sammlung hatte König Wilhelm I. von Württemberg
im Jahr 1852 in Venedig gekauft.

Kunsthistorikerinnen und Restauratorinnen von der Staatsgalerie forschen
seit zwei Jahren an den beiden Bildern.

Sie haben schon viele neue spannende Ergebnisse.

Wir erkennen diese alten Geschichten so gut wieder,
weil wir in jeder Zeit denken:

So schwierig und gefährlich wie jetzt war es doch noch nie.

Aber eigentlich müssen wir überlegen:
Was können wir lernen?

Welche Schwierigkeiten und Gefahren gab es für die Menschen früher?

Und wie sicher leben wir heute doch eigentlich?

Wir müssen uns einsetzen für eine offene Gesellschaft mit
mehr Selbstbestimmung, Demokratie und Freiheit,
auch wenn das neue Gefahren bringen kann.

Diese Offenheit gab es in Venedig um das Jahr 1500:

Sich etwas trauen und es einfach mal versuchen.

Anderen Menschen vertrauen, auch wenn man sie noch nicht kennt.

“Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig” in der Staatsgalerie Stuttgart (DGS)

Vittore Carpaccio (um 1460/65–1525/26) ist einer der bedeutendsten Maler der Frührenaissance in Venedig. Er inszeniert seine farbenprächtigen und detailreichen Bilderzählungen vor der pittoresken Kulisse der Lagunenstadt oder den Landschaften des Nahen Ostens. Lebensnah charakterisierte Figuren bevölkern seine Werke. Um 1500 zählt er zu den meist beschäftigten Malern in Venedig und konkurriert mit heute weitaus berühmteren Meistern wie Giovanni Bellini (um 1435–1516). Wie also gelingt es Carpaccio, seine einzigartige Stellung als Chronist venezianischen Lebens zu behaupten?

Beitrag ohne DGS Übersetzung

Ausgehend von dieser Frage widmet die Staatsgalerie Carpaccio zum ersten Mal in Deutschland eine Ausstellung und stellt einige seiner wichtigsten Gemälde ausgewählten Werken von Giovanni Bellini gegenüber. Ergänzt wird die Präsentation durch Arbeiten weiterer Künstler, die zwischen 1465 und 1525 in Venedig tätig sind, darunter Gentile Bellini und Lorenzo Lotto.

Zwei Hauptwerke von Carpaccio befinden sich im Besitz der Staatsgalerie und werden im Vorfeld der Ausstellung restauriert und untersucht: Die monumentale Altartafel mit der »Disputation des heiligen Thomas von Aquin mit den Heiligen Markus und Ludwig von Toulouse« (1507) zeigt, wie Carpaccio Bilderfindungen der Bellini-Werkstatt aufgreift und mit neuen, erzählerisch reizvollen Kompositionen experimentiert. Hingegen verdeutlicht das »Martyrium des heiligen Stephanus« (1520) aus dem Zyklus für die Stephanus-Bruderschaft in Venedig, welche Faszination die Kulturen des östlichen Mittelmeerraums auf Carpaccio und seine Zeitgenossen ausüben.

Mit rund 50 Gemälden und Arbeiten auf Papier, darunter herausragende Leihgaben aus Venedig, Florenz, Madrid und Washington, führt die Ausstellung vor Augen, wie sich Carpaccio durch seine höchst originelle Malweise als einer der erfolgreichsten Künstler der Frührenaissance in Venedig positioniert.

Die Ausstellung ist vom 15.11.2024 – 2.3.2025 in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Italienischen Republik in Deutschland.

Produktion: Staatsgalerie Stuttgart, art/beats
Venedigaufnahmen: art/beats www.art-beats.de
© Staatsgalerie Stuttgart

Mehr unter: www.staatsgalerie.de

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