Die amerikanisch-belgische Künstlerin Cécile B. Evans untersucht in ihren Arbeiten die Bedeutung und Rolle von Emotionen in gegenwärtigen Gesellschaften und beschäftigt sich mit dem zunehmenden Einfluss neuer Technologien auf unsere Gefühle und Handlungen. Für ihre Einzelausstellung im mumok entwickelt sie ein architektonisches Setting, in dem die Videoarbeit AMOS’ WORLD präsentiert wird.

MOS’ WORLD ist als Fernsehserie konzipiert und spielt in einer gesellschaftlich fortschrittlichen Wohnsiedlung. Im Zentrum der einzelnen Episoden stehen der Architekt Amos und die Bewohner_innen einer von ihm erbauten Siedlung. Amos, eine Mischung aus Saint-Exupérys kleinem Prinzen und einem brutalistischen Architekten, ist dabei genauso wie die Mieter_innen Teil der größeren Infrastruktur seines Gebäudes. Amos’ behagliche Position wird im Laufe der Zeit immer mehr von den Bewohner_innen geschwächt. Sie verhalten sich partout nicht so, wie es seiner Vision eines perfekten Zusammenwirkens von individuellem und kommunalem Geist im Zeitalter des Kapitalismus entspräche. Das Netzwerk erweist sich als löchrig, Machtstrukturen zerbröseln – eine negative Dynamik entwickelt sich. Es stellt sich daher die Frage, welchen Einfluss das Netzwerkzeitalter auf den Gegensatz zwischen den Rechten des Individuums und dessen Kontrollinstanzen ausübt.

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