Zum ersten Mal in der Schweiz ist das Werk der Turner Prize-Gewinnerin Charlotte Prodger zu entdecken. Parallel dazu – und als inhaltliche Erweiterung – wird eine dialogische Ausstellung der beiden brillanten britischen Künstler Alan Charlton und Richard Long zu sehen sein.
Die Werke der britischen Künstlerin Charlotte Prodger behandeln drängende Fragen rund um Genderpolitik, Individualität und Freiheit. Basis ihrer kritischen Haltung gegenüber gesellschaftlichen Normen bildet die Verwurzelung in der Queerkultur. Ihre Videoinstallationen, Objekte und Fotografien sind meist autobiografisch motiviert. Sie ist jedoch keine Aktivistin, die auf plakative Wirkung setzt. Vielmehr fasst sie das Politische fundamental auf und reflektiert in ihrem Werk die Auswirkungen herrschender Strukturen und ungeschriebener sozialer Spielregeln auf den Menschen.
Alan Charlton und Richard Long zählen zu den herausragenden britischen Künstlern der letzten Jahrzehnte. Long gilt als einer der Pioniere der sogenannten Land Art, einer Kunstrichtung, welche seit den 1960er Jahren die Landschaft als Werk-, Ausstellungs- und Erfahrungsraum versteht. Ausgehend von seiner Studienabschlussarbeit A Line Made by Walking entwickelte er ein umfassendes Œuvre, das sich mit dem Gehen in der Natur und dessen Reflexion auseinandersetzt. Alan Charlton hingegen gehört zu den radikalsten Malern seiner Epoche. Er bezeichnet sich selbst als den Mann, der graue Gemälde schafft. Seit 1967, als auch er zum Abschluss seines Studiums an der Royal Academy of Art völlig überraschend und entgegen der Lehre der Hochschule eine graue monochrome Leinwand ausstellte, malt er ohne Ausnahme alle seine Bilder in Variationen dieser Farbe bzw. Nicht-Farbe. Wahrnehmung und räumliche Erfahrungen sind für sein Schaffen zentral.
Produktion: arttv.ch
Mehr unter: www.kmw.ch