Die Ausstellung »The Artwork as a Living System« gibt einen Überblick über das Werk des österreichisch-französischen Künstlerpaars Christa Sommerer und Laurent Mignonneau seit Anfang der 1990er-Jahre. Zwischen den Themengebieten der Naturwissenschaft, Technologie und Kunst bewegen Sommerer und Mignonneau sich als Pionier:innen der »Art of Interface«, bei der innovative technische Schnittstellen eine physische Interaktion zwischen simulativen Bildwelten und der Welt der natürlichen Sinnesorgane ermöglichen. Sehr früh haben sie auch Algorithmen eingesetzt, um nicht nur die Formen des Lebendigen, sondern auch deren Evolution und Wachstum darzustellen. In vierzehn Installationen, die erst durch das Handeln des Publikums entstehen, werden von Menschen geschaffene künstliche Systeme gezeigt, die ein Verhalten wie natürliche lebende Organismen aufweisen. Von dem Künstlerpaar originell designte technische Geräte produzieren virtuelle Realitäten und immersive Umgebungen jenseits des bisherigen Erfahrungshorizonts. Ihre mittlerweile fast zu Klassikern der digitalen Kunst gewordenen Arbeiten eröffnen einen neuen Horizont, in dem Kunstwerke als lebende Systeme agieren. Nur wenige Künstler:innen haben wie Sommerer und Mignonneau den Übergang von der Phase der Bewegtbild-Medien zu den Belebtbild-Medien geprägt.
Die Ausstellung ist eine Koproduktion des ZKM | Karlsruhe, der OÖ Landes-Kultur GmbH, Linz und des iMal, Brüssel. Zur Ausstellung erscheint in der Leonardo-Buchreihe in Zusammenarbeit mit MIT Press eine von Karin Ohlenschläger, Peter Weibel und Alfred Weidinger herausgegebene wissenschaftliche Publikation auf Englisch.
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