Laura Huertas Millán beschäftigt sich in ihrer ausgezeichneten Film-Projektion mit den kulturellen, medizinischen und rituellen Anwendungen der Cocapflanze weit vor der erstmaligen Herstellung von Kokain im Europa des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von dem Verbot der Pflanze im Zuge der spanischen Kolonisierung Lateinamerikas entwickelt sie ein spekulatives Narrativ, in dessen Zentrum eine Gruppe Frauen steht, die im 17. Jahrhundert heimlich Cocablätter verteilten. Als Reaktion auf die Abwesenheit von Archiven nutzt die Künstlerin die Fiktion als Strategie und imaginiert eine fragmentarische Erzählung die koloniale Vereinnahmung der Natur und die Rolle des Widerstands gegen diese Vereinnahmung.
Gemeinsam mit der Crespo Foundation verleiht C/O Berlin ab 2024 den After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize. Der jährlich an zwei Einzelpersonen oder Gruppen mit fortgeschrittener Ausstellungs- und Publikationspraxis ab 35 Jahre vergebene Preis ermöglicht die Umsetzung neuer Projekte zum Thema ‚Fotografie nach der Natur‘.
Die ersten Preisträger:innen sind Laura Huertas Millán (1983, Kolumbien) und Sarker Protick (1986, Bangladesch). Die Doppelausstellung wird vom 14. Sep 2024 – 23. Jan 2025 erstmals bei C/O Berlin im Amerika Haus zu sehen sein.
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