Sarker Protick erforscht in seinem prämierten Projekt die tiefgreifenden menschengemachten Veränderungen auf dem indischen Subkontinent. Mit Blick auf das historische Gebiet Bengalens, das sich heute über Indien und Bangladesch erstreckt, überträgt er die Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte des British Empire in eine fotografische Untersuchung der Gegenwart. Dabei gilt sein Interesse dem Ausbau von Eisenbahnverbindungen und der Ausweitung des Kohlebergbaus im 19. Jahrhundert. Auf Reisen durch Bangladesch und Indien entsteht ein fotografischer Korpus, der in Sarker Proticks oft präziser und atmosphärischer Bildsprache die globale, geopolitische und historische Dimension des Imperialismus als Ursprung des Anthropozän und dessen Einfluss auf die Klimakrise adressiert.
Gemeinsam mit der Crespo Foundation verleiht C/O Berlin ab 2024 den After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize. Der jährlich an zwei Einzelpersonen oder Gruppen mit fortgeschrittener Ausstellungs- und Publikationspraxis ab 35 Jahre vergebene Preis ermöglicht die Umsetzung neuer Projekte zum Thema ‚Fotografie nach der Natur‘.
Die ersten Preisträger:innen sind Laura Huertas Millán (1983, Kolumbien) und Sarker Protick (1986, Bangladesch). Die Doppelausstellung wird vom 14. Sep 2024 – 23. Jan 2025 erstmals bei C/O Berlin im Amerika Haus zu sehen sein.