Mit der Ausstellung “Crossing Borders. Sammeln für die Zukunft”blickt das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) nach vorn und zeigt, wie sich die Sammlung – eine der ältesten der Welt – jüngst entwickelt hat und wie sie sich in der Zukunft präsentieren könnte.

Ausgehend von den künstlerischen Erweiterungen seit den 1960er-Jahren vereint die Sonderausstellung etwa 80 zeitgenössische Werke von 43 Künstler*innen aus den letzten 30 Jahren. Mit Marina Abramović, Joseph Beuys, A. R. Penck und Nancy Spero stehen am Anfang der Präsentation beispielhaft vier Künstler*innen, deren Tun in besonderer Weise von einer Forderung nach Freiheit geleitet war. Seit den 1960er-Jahren haben sie substanzielle Beiträge zur Erweiterung des Kunstbegriffs und zur Entgrenzung von Kunst und Leben geleistet.

In der Ausstellung sind 21 Künstlerinnen und 22 Künstler vertreten. Neben dem eigenen Bestand schärfen eine Reihe wichtiger Arbeiten aus der Schenkung Sammlung Hoffmann den Blick, gerade weil diese als Privatsammlung ganz subjektiv darauf ausgerichtet war, radikale sowie intellektuell und emotional fordernde Werke zu erwerben.

In den Blick genommen werden zeitgenössische Arbeiten, die erst in den letzten Jahren erworben wurden und in besonderem Maße grenzüberschreitend und vorausschauend sind und auch zukünftig von hoher künstlerischer Relevanz bleiben dürften. Ausgewählte Leihgaben kommen von Christiane Baumgartner, Lutz Dammbeck, Markus Draper und Sandra Vasquez de la Horra. Das Kupferstich-Kabinett hat die Künstlerinnen Irene Chabr, Monika Grzymala und Jacqueline Merz eingeladen, speziell für die Sonderausstellung neue Arbeiten zu realisieren. Mit den Leihgaben und Auftragsarbeiten werden Wünsche für die Zukunft formuliert, gleichzeitig wird das Medium Papier in seiner ganzen Vielfalt erlebbar: Die Präsentation umfasst sowohl Zeichnung und Druckgrafik als auch Fotografie und raumgreifende Arbeiten von regionalen wie internationalen Künstler*innen.

Kunst kann Grenzen überwinden. Sie kann poetisch verschlüsselt oder direkt, kontrovers oder bestärkend sein und dabei verbinden oder spalten. Sie hat die Kraft zu inspirieren und kann dabei helfen, auch widerständige Themen besser zu verstehen. Im Zentrum der Ausstellung steht deshalb der Begriff „Freiheit“. Grundsätzlich definiert sich der Mensch als Individuum im Verhältnis zu seinem Gegenüber, zur Gesellschaft und zur ganzen Welt, weshalb Freiheit und Grenzen in einer spannungsreichen Wechselbeziehung stehen.

Weitere Informationen: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

© SKD, Film: Patrick Schwarz © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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