Was braucht es, um das, was um uns herum geschieht zu verarbeiten, zu heilen und vielleicht daran sogar zu wachsen?
Begleitet Laura Amann durch die Ausstellung „Do Nothing, Feel Everything“, in der Kunsthalle Wien Karlsplatz. Die Kuratorin stellt Werle von Tony Cokes, Patricia Domínguez, Shana Moulton, und weiteren vor.
Der Ausstellungstitel ist einer Tamponwerbung entlehnt, mit dem Unterschied, dass der Original-Slogan lautet: „Do Everything. Feel Nothing.“ Dieses Versprechen von Empfindungslosigkeit ist mehr als symptomatisch für unsere Zeit. Die Umkehrung des Slogans ist ein Versuch – neben der Forderung nach einem anderen Lebensrhythmus – das Bedürfnis nach anderen räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen zu formulieren, die es uns ermöglichen, intensiv zu fühlen; zugleich soll damit der Wunsch artikuliert werden, die emotionalen Auswirkungen dessen zu verarbeiten, was – in der Zeitlichkeit eines „endlosen Endes der Welt“ – um uns herum geschieht.
Jede Krise, jede Katastrophe, jede Bedrohung wird derzeit umgehend von einer anderen eingeholt. Dieser ständige Ausnahmezustand, der oft zu Apathie und Erschöpfung führt, macht es unmöglich, in sich abgeschlossene emotionale Phasen zu durchleben. Wir wissen schon jetzt, dass unser physisches und mentales Wohlbefinden nicht mehr Privatsache ist – es ist inzwischen offenkundig, dass wir uns gemeinsam in einem Wahnzustand befunden haben, bevor wir überhaupt davon wussten.
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