Den glanzvollen Ruhm, den die kaiserliche Münzsammlung bereits um 1800 in ganz Europa genoss, verdankte sie ihrer Größe und Qualität sowie der Seltenheit ihrer Objekte. Es war die Sammelleidenschaft der Kaiser Karl VI. (1711–1740) und Franz I. Stephan (1745–1765), die schon Zeitgenossen faszinierte und der das Wiener Münzkabinett bis heute Weltrang verdankt. Anlässlich der 125-Jahrfeier des Kunsthistorischen Museums präsentiert das Wiener Münzkabinett in einer Sonderausstellung die hochkarätigsten Goldstücke seiner ehemals kaiserlichen Münzsammlung.
Von der Antike bis zur Moderne
Das Spektrum reicht von Goldmünzen des täglichen Geldumlaufs, über Mehrfach-Stücke bis hin zu wahren Goldgiganten und einzigartigen Sonderprägungen. Viele der gezeigten Gepräge waren Ehrengeschenke an den Kaiser oder wurden gezielt für die kaiserliche Sammlung erworben. Eine wesentliche Rolle für den Ausbau und die Bereicherung der kaiserlichen Münzsammlung spielten aber auch antike Schatzfunde. Der spektakuläre Fund von Szilágy-Somlyó, in Siebenbürgen, etwa enthielt die schwersten je bekannt gewordenen Goldmedaillons der Antike.
Es ist nicht alles Geld was glänzt
Einen Höhepunkt der Ausstellung stellen sogenannte Prunkmedaillen dar. Sie wurden nur in wenigen Exemplaren angefertigt und als kostbare Präsente hochrangigen Personen überreicht. Aufgrund ihrer enormen Größe zeigen sie Bilder in sonst nicht gekanntem Detailreichtum. Ihr exklusiver Wert besteht heute nicht nur aus ihrem Edelmetallgehalt und der künstlerischen Qualität sondern ebenso in ihrer einzigartigen Provenienz.
Die Geburtsstätte der Numismatik
Über reine Repräsentationszwecke hinaus wurde das Wiener Münzkabinett im 18. Jahrhundert schließlich zur Geburtsstätte der Numismatik als moderne Wissenschaftsdisziplin. Die ersten gedruckten Münzkataloge entstammten den Federn der Kustoden der kaiserlichen Münzsammlung. Sie befassten sich mit der Ordnung antiker und moderner Münzen und entwickelten Systematisierungen, die bis heute Gültigkeit besitzen.
Mehr Information finden sie unter: http://www.khm.at/de/besuchen/ausstel…