Die Stadt Frankfurt nimmt in der deutsch-jüdischen Geschichte einen einzigartigen Platz ein. Hier bildete sich über 850 Jahre hinweg eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Deutschland und Europa aus. Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die 1930 mindestens fünf Prozent der Stadtbevölkerung ausmachten, hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass Frankfurt zu einer der bedeutendsten kulturellen und wissenschaftlichen Metropolen des Deutschen Reichs wurde. Frankfurt war aber auch die erste Stadt des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nationen, die ihre jüdische Gemeinschaft zwang, in einem Ghetto zu leben, und eine der letzten, die diesen Zwang aufhob und ihre jüdischen Bürger rechtlich gleichstellte. Die Konferenz untersucht, wie sich Frankfurt trotz der Restriktionen zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Europa entwickelte und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Entwicklungen des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie thematisiert das Verhältnis zwischen der jüdischen Gemeinschaft und der nicht-jüdischen Stadtgesellschaft und fragt nach der Bedeutung Frankfurts für die jüdische Geschichte der Region und Europas.

Die Konferenz bringt international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen und präsentiert die neuesten Erkenntnisse der Forschung zur jüdischen Geistes- und Kulturgeschichte Frankfurts von der Emanzipation bis zum Nationalsozialismus. Sie findet im Rahmen des Projekts „Synagogen-Gedenkbuch Hessens“ statt, das sich eine umfassende Erforschung und Dokumentation der hessischen jüdischen Gemeinden und ihrer Synagogen zum Ziel gesetzt hat.

Das Symposium findet als Expertentagung im Jüdischen Museum statt und ist wegen der Covid-Maßnahmen für Interessierte ausschließlich online über den Youtube-Kanal des Jüdischen Museums zu besuchen. Konferenzsprache ist weitgehend Deutsch, Ausnahmen sind im Programm vermerkt.

Zum Gesamtprogramm (PDF): https://t1p.de/78014

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