Am Ende des Ersten Weltkriegs konnte die Lage in Italien und in Deutschland kaum unterschiedlicher sein: Zählte das erste Land zu den Gewinnern, war das zweite Hauptverlierer des Krieges. In Italien hatten die Institutionen des liberalen Parlamentarismus den Krieg überstanden. In Deutschland brach 1918 die Hohenzollern-Monarchie zusammen und das Land befand sich vor einem institutionellen und politischen Vakuum.

Nach wenigen Jahren hatte sich die Situation fast umgedreht: Das liberale Italien hatte sich Ende 1922 dem Faschismus “übergeben” und eine Diktatur entstand. In Deutschland hatte die neu geschaffene Demokratie schwere Krisenjahre überstanden und 1924 begannen die sogenannten Goldenen Zwanziger. Der italienische Zeithistoriker und ausgewiesene Spezialist für deutsche Geschichte Prof. Dr. Gustavo Corni vergleicht diese Entwicklungen und fragt nach Unterschieden, Ähnlichkeiten und möglichen Verbindungen zwischen den Nachkriegsgeschichten der beiden Länder.

Prof. Dr. Gustavo Corni war Ordinarius für Zeitgeschichte an der Universität Trient. Er ist Spezialist für die Geschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert und hat sich intensiv dem Vergleich von Diktaturen gewidmet. Er ist Mitherausgeber und Autor des Bandes „Agrarpolitik im 20. Jahrhundert. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und seine Vorgänger“ (2020). Seine neuesten Publikationen sind „Weimar. La Germania dal 1918 al 1933“ (2020) sowie eine Biographie Wilhelms II. (2022). Eine gemeinsame Veranstaltung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg und der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek in der BfZ-Vortragsreihe.

Mehr unter: www.hdgbw.de

Abonniere unseren Newsletter