Barockschlitten gehörten zur höfischen Selbstdarstellung während der Zeit des Absolutismus. Pferde zogen diese kunstvoll gestalteten Vehikel durch die Gassen der Städte oder über die Residenzplätze. Ein solcher Korso konnte aus einer Vielzahl von Schlitten bestehen. Die Rangordnung war natürlich ganz wichtig. Die bedeutenden Personen führten den Zug an. Meist standen die Verzierungen der Schlitten eines Korso unter einem bestimmten Motto: griechische Mythologie, Tiere etc. Barocke „Eventmanagern“ planten derartige Veranstaltungen über Monate, feilten an den Kompositionen und entwarfen die Schlittendesigns. Handwerker arbeiteten an den Gefährten und reparierten Beschädigungen. An unserem Stück sind mehrere Farbschichten zu erkennen.
Der Kavalier sitzt hinter dem Schlittenkasten auf einer Pritsche und lenkt das Pferd. Im Wageninnern saß die Dame. Dame und Kavalier mussten keine Eheleute sein, manchmal entschied das Los über den Partner. In diesem Film der Streifzüge durch das Fränkische Schweiz-Museum haben wir als besonderen Gast Frau Dr. Magdalena Bayreuther vom Museum Bayerisches Vogtland als Expertin eingeladen.
Weitere Informationen: Fränkische Schweiz-Museum