Im fünften Vortrag der Lecture Series Der erträumte Orient spricht Sebastian Schirrmeister über das litera­rische Wirken des Schrift­stellers Eugen Höflich, der sich nach seinem Um­zug nach Jerusa­lem im Jahr 1927 Moshe Ya‘akov Ben-Gavriêl nannte. Unter diesem Namen wird er nach dem Zwei­ten Welt­krieg beim deutsch­sprachigen Publi­kum als Unter­haltungs­schrift­steller popu­lär. Seine humor­vollen Geschich­ten vom Bürger Mahaschavi, vom großen Osman oder der Detek­tivin Thamar Dor zeich­nen ein eigen­williges und liebe­volles Bild von einem Orient, wo vie­les mög­lich scheint – sofern sich der Westen nicht ein­mischt.

Eugen Höflich, gebo­ren 1891 in Wien, erlebt den Ersten Welt­krieg als jüdisch-öster­reichischer Offizier im Nahen Osten. In Jerusa­lem sieht er Grau­sam­keit, Korrup­tion und das Elend der ört­lichen Bevöl­kerung. Zurück in Europa beginnt er zu schrei­ben und von einem neuen Orient zu träu­men. Nach den Schrecken des großen Krie­ges sieht er dort eine letzte „Möglich­keit zur Mensch­lichkeit“: Juden und Ara­ber, alle Völker Asiens, vereint im Kampf gegen Aus­beutung und Unter­drückung.

Dr. phil. Sebastian Schirrmeister ist Literatur­wissen­schaftler und der­zeit wissen­schaft­licher Mitar­beiter an der Univer­sität Ham­burg. Er studierte Jüdische Studien und Germa­nistik in Pots­dam und promo­vierte in Hamburg. Fellow­ships u.a. in Haifa, Jerusa­lem und Göttin­gen. Sebastian Schirr­meister ist Autor von Begeg­nung auf fremder Erde. Verschrän­kungen deutsch- und hebräisch­sprachiger Litera­tur in Palästina/Israel nach 1933.

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