Im Jahr 2013 wurden die Tiermumien der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung in ein neues Depot verlagert; dazu zählten auch die sogenannten Ibis-Tonkegel – längliche Tongefäße, die als Särge für Ibis-Mumien fungierten. Zuvor wurden sie einer gründlichen Prüfung bzw. Reinigung unterzogen und dabei kam es zu einer unerwarteten Entdeckung: Im Inneren eines der Tonkegel wurde nicht nur die zu erwartende Ibis-Mumie entdeckt, sondern darunter versteckt ein Leinenbündel, das einen bis dato unbekannten, noch eingerollten Papyrus enthielt.

Der Ausrollung des Papyrus, die im Frühjahr 2014 stattfand, gingen umfangreiche Vorarbeiten und Tests voraus. Der vollständig ausgerollte Papyrus ist 250 cm lang und beidseitig beschriftet. Datumsangaben im Text erlauben eine Datierung in das späte Neue Reich (um 1100 v. Chr.) und auch der Name des Schreibers wird im Text erwähnt.

Da der Tonkegel mit der Ibis-Mumie, in dem der Papyrus gefunden wurde, ca. 700 Jahre jünger ist als der Papyrus, stellt sich die Frage, warum und wann der Papyrus in den Tonkegel gelangt ist. Geschah dies bereits in antiker Zeit? Oder erst viel später, als der Tonkegel im 19. Jahrhundert von Ägypten via Triest nach Wien reiste? Die Ausstellung geht dieser und anderen spannenden Fragen im Zusammenhang mit diesem einzigartigen Fund nach.

Weitere Informationen: Kunsthistorisches Museum Wien

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