„Irgendwo weint jetzt wohl ein Kind“, sagt ein alter
Mann, als ein Luftballon am Himmel vorbeigeweht
wird. Diese Szene beschreibt sehr gut die Stimmung in
BAKUSHŪ, einem Meisterwerk Yasujirō Ozus, das erst
nach dem Tod des japanischen Regisseurs in Deutschland
bekannt wurde. Als Marniya Noriko darin gegen
ihren Willen eine Zweckehe eingehen soll, heiratet sie im
Geheimen einen Jugendfreund. Es folgt ein Eklat, den
Ozu brillant in scheinbar schlichten Bildern auf die Leinwand
zaubert. Pepe Danquart sah den Film als Jugendlicher
im Kommunalen Kino Freiburg, wo ihn die fremde
Kultur, das Spiel mit Nähe und Distanz sowie das Kino
zwischen Tradition und Moderne stark beeindruckte.
BAKUSHŪ Weizenherbst
Japan 1951. R: Yasujirō Ozu. D: Setsuko Hara, Chishū Ryū,
Chikage Awashima. 124 Min. 35mm. OmeU
Weitere Informationen: Deutsches Filmmuseum