In dieser Folge widmen wir uns einem der Highlights des prähistorischen Sardiniens: Den Gigantenstatuen vom Mont’e Prama. Einer eisenzeitlichen Grabstätte im Westen Sardiniens, die durch ihre gigantischen Steinskulpturen einmalig ist. Die Statue in unserer Ausstellung, der sogenannte Boxer vom Mont’e Prama, durfte zum ersten Mal überhaupt Sardinien verlassen.
Aber was macht diese riesigen Statuen so einmalig? Sie stellen wohl heldenhafte Krieger oder Kämpfer dar, die über den Gräbern der dort bestatteten tatsächlichen Krieger thronen. Das besondere an dieser Grabstätte ist auch, dass wir erstmalig auf Sardinien Einzelgräber fassen können, die einen Umbruch in der Gesellschaft nahelegen. Die Toten wurden nicht mehr, wie sonst üblich, in Sammelgräbern bestattet, sondern erhielten ein eigenes Begräbnis. Die Schlussfolgerung ist, dass in dieser Zeit nicht mehr die Gruppe solch einen großen Stellenwert hatte, sondern das Individuum. Als die Karthager schließlich die Insel einnahmen, wurden die Gigantenstatuen bewusst zerstört, um somit jegliche Erinnerung an die alte glorreiche Zeit auszulöschen.
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