Antikerne sind Spiegelbilder von normalen Atomkernen, mit der gleichen Masse, aber entgegengesetzter Ladung. Es gibt keine natürlichen Quellen von Antikernen auf der Erde, aber man kann diese im Labor an großen Teilchen-Beschleunigern erzeugen. Zum Beispiel am Large Hadron Collider (LHC) in Genf produzieren wir Antikerne und erforschen somit erstmals ihre Eigenschaften. Doch auch im Weltall wird nach Antikernen gesucht, denn sie könnten der Schlüssel zu einem der größten Rätsel der Physik sein: dunkler Materie. Dunkle Materie ist allgegenwärtig, sie macht fünf Mal so viel Masse aus wie die gesamte Materie, die wir als Sterne am Himmel, Planeten und allem Gas dazwischen beobachten können. Doch man kann dunkle Materie nicht sehen oder berühren, da sie weder mit Licht noch mit elektrischen Kräften interagiert. Wir sehen nur ihre Schwerkraft. Antikerne erlauben eine neue Art ins All zu blicken, um nach dunkler Materie zu suchen. Denn dunkle Materie kann in Wechselwirkungen Antikerne erzeugen, die ansonsten im All fast nicht vorkommen. Wie kann man diese Teilchen im All finden? Welche ihrer Eigenschaften muss man dafür kennen? Und woher können Antikerne im Weltall kommen? Auf diese Fragen gehen wir an diesem Abend tiefer ein. Mit euch verfolgen wir die lange Reise der Antikerne aus dem Zentrum unserer Galaxie bis zur Internationalen Raumstation im Weltall.
Ein Vortrag von Prof. Dr. Laura Fabbietti, Prof. Dr. Stefan Schael, Dr. Werner Riegler und Stephan Koenigstorfer in Zusammenarbeit mit dem Physik Department der TUM School of Natural Science und dem Exzellenz Cluster Origins.
Mehr unter: www.deutsches-museum.de