Das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums bewahrt sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht die exquisiteste Sammlung an Medaillen Maria Theresias. Es gibt daher keinen geeigneteren Ort und Zeitpunkt, um anlässlich des 300. Geburtstags der Monarchin am 13. Mai 2017, ihr gesamtes Leben im Spiegel ihrer Medaillen Revue passieren zu lassen.

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Medaillen dienten der dynastischen Erinnerungskultur und versprachen dank ihrer höheren Auflagenzahl, ihrer materialbedingten Langlebigkeit und ihrer dem handlichen Format geschuldeten Mobilität ein Stück Geschichtsschreibung für die Ewigkeit zu sein. Diese „Denkmäler en miniature“ wurden zeitgenössisch als Schau- und Denkmünzen bezeichnet. Sie entwickelten sich zu begehrten Sammel- und Tauschobjekten und konnten als kaiserliche Geschenke bestimmte Personengruppen auszeichnen, außerordentliche Verdienste honorieren oder diplomatische Beziehungen stärken. Der Großteil der in Wien produzierten Medaillen ging direkt an den Hof, eben Zuhanden Maria Theresias.

Maria Theresia (1717–1780) avancierte schon zu Lebzeiten zum Mythos. Kaum eine Herrscherin wurde so oft und so unterschiedlich dargestellt. Die vielfältigen Abbildungen, unter anderem auf Gemälden, Kupferstichen und Medaillen, sollten sie im Gedächtnis der Nachwelt verankern und machten sie zu einem Medienstar des 18. Jahrhunderts. In der vom Hof gesteuerten Repräsentation spielten vor allem Medaillen eine bedeutende Rolle. Sie waren eines der wichtigsten künstlerischen Massenmedien dieser Zeit, wurden unter direktem Einfluss des Hofes produziert, und gewähren heute Einblicke in die politischen Interessen und das Selbstverständnis der Monarchin.

Die Ausstellung beleuchtet die wichtigsten Themen im Leben und Herrschen Maria Theresias. Sie zeigt die Monarchin im Kreise ihrer kinderreichen Familie zwischen Heiratspolitik und schmerzhaften Schicksalsschlägen. Sie demonstriert ihre Rolle als Regentin, die in zahlreichen Kriegen um den Erhalt ihres Erbes kämpfte und als große Reformerin zusammen mit ihrem Sohn und Mitregenten, Joseph II., sozialpolitische Veränderungen durchsetzte. Nicht zuletzt demonstrieren die ausgestellten Objekte auch die Größe des von Maria Theresia beherrschten Länderkomplexes, der unterschiedliche Ethnien und Kulturen vereinte.

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