Neue Perspektiven auf Egon Schieles letzte Jahre

Die Ausstellung „Zeiten des Umbruchs. Egon Schieles letzte Jahre: 1914–1918“ widmet sich einer bislang weniger beachteten Phase im Werk des berühmten österreichischen Expressionisten. In dieser monografischen Schau, die biografische und künstlerische Elemente miteinander verwebt, wird das Spätwerk Schieles in den Fokus gerückt – eine Zeit der Veränderungen und Brüche.

Zwischen 1914 und 1918 wandte sich Schiele zunehmend von seinen radikalen formalen Experimenten der Jahre 1910 bis 1914 ab. Stattdessen entwickelte er einen realistischeren Stil, der durch ein tieferes Einfühlungsvermögen geprägt war. Sein Strich wurde ruhiger, fließender und organischer; seine Figuren erhielten mehr körperliche Fülle und Ausdruck.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Verknüpfung mit zeitgenössischen Archivalien, darunter das bislang unveröffentlichte Tagebuch von Edith Schiele, das neue Einblicke in diese prägende Phase ermöglicht. Die Ausstellung gliedert sich in neun Themenbereiche: Suche nach dem Selbst, Paare, Edith Anna Schiele, geb. Harms, Familie, Leben in der Armee, Landschaft, Die weibliche Figur, Porträts sowie Erfolg und letzte Werke.

Rund 130 Werke aus österreichischen und internationalen Sammlungen sind zu sehen. Zu den Höhepunkten zählt das großformatige Bildnis des Malers Albert Paris von Gütersloh von 1918, das aus dem Minneapolis Institute of Art in Minnesota stammt. Ebenfalls bemerkenswert sind vier bislang unbekannte Arbeiten auf Papier, die erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Mit dieser umfassenden Schau gelingt es den Kuratorinnen und Kuratoren, neue Facetten im Spätwerk des Künstlers aufzudecken und einen vertieften Blick auf die letzten Jahre Egon Schieles zu werfen.

Mehr unter: www.leopoldmuseum.org

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