Ekstase ist eines der ältesten und zugleich erstaunlichsten Phänomene europäischer wie außereuropäischer Kulturen. Ursprünglich im rituell-religiösen Kontext geprägt, wurde die ekstatische Grenzerfahrung begrifflich erstmals in der Antike erfasst. Seither ist sie ein fester Bestandteil westlicher Gesellschaftstheorien. Dabei veränderte und erweiterte sich die Definition und Bewertung kontinuierlich. Während die Ekstase gerade in indigenen Kulturräumen vornehmlich positiv konnotiert ist und im Rahmen ritueller Handlungen gelebt wird, wurde und wird sie in den von Industrialisierung, Kapitalismus und Globalisierung dominierten Gesellschaften heute oft als etwas Bedrohliches wahrgenommen. Ekstase bedeutet hier Kontrollverlust und birgt die Gefahr eines aus der Norm fallenden Individuums oder gar Kollektivs. Ausnahmen bilden Grenzerfahrungen in religiösen Kontexten oder aber profane Ekstasen, wie sie bei sportlichen Ereignissen, Konzerten oder politisch motivierten Veranstaltungen zu beobachten sind. In ihrer kulturellen Bedeutung und Vielschichtigkeit nahm die Ekstase auch Einzug in die Bildenden Künste und geht dabei außergewöhnliche Verbindungen mit den benachbarten Disziplinen Musik und Tanz ein.
Louise Bourgeois: © The Easton Foundation/VG Bild-Kunst, Bonn 2018; © Larry Clark; © Rineke Dijkstra; Otto Dix: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018; Carsten Höller: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018; © Joachim Koester; Wifredo Lam: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018; © Paul Pfeiffer; Sigmar Polke: © The Estate of Sigmar Polke, Cologne/VG Bild-Kunst, Bonn 2018; © Aura Rosenberg; © Gregor Rozanski; Algirdas Šeškus: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018; © Dash Snow
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