Wissenschaftler des Forschungsbereichs Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) und das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) führten am Labor für Experimentelle Archäologie (LEA) des RGZM in Mayen Experimente zur Kupfererzeugung durch. Ziel war die Rekonstruktion eines etwa 4000 Jahre alten Schmelzprozesses und deren naturwissenschaftliche Aufarbeitung. Die Experimente auf dem Außengelände des LEA wurden in einem Film festgehalten.

Mit den Experimenten wurde metallisches Kupfer aus verschiedenen Kupfererzen gewonnen. Dabei wurden alpine Kupfererze bei bis zu 1500 °C in einem nach spätbronzezeitlichen Befunden rekonstruierten Ofen geschmolzen. Durch einen mehrstufigen Prozess und einem Zusammenspiel von oxidierenden und reduzierenden Etappen gelang es, metallisches Kupfer herzustellen. Weiterhin wurde in einem einfachen Grubenfeuer in einem Lehmtiegel Malachiterz geschmolzen. Beide Verfahren erfordern langjährige Praxiserfahrungen in der Metallgewinnung und Fingerspitzengefühl.

Das übergeordnete Ziel der Experimente war es, die chemisch-physikalische Methode der Isotopenmessung zur Herkunftsbestimmung von Rohstoffen in Metallobjekten zu verbessern. Es sollte untersucht werden, ob sich Kupfer im Verlauf des Hochtemperaturprozesses chemisch bzw. isotopisch verändert. Können keine Veränderungen festgestellt werden, wäre die ein Beleg für die Verlässlichkeit der Kupferisotopenmethode zur Herkunftsbestimmung. Solche Experimente in Verbindung mit naturwissenschaftlichen Untersuchungen werden selten durchgeführt, weil sie sehr aufwändig sind; sie sind aber die einzige Möglichkeit, wie die Leistungsfähigkeit der Technologien vergangener Epochen erprobt und verstanden werden kann.  Die gewonnen Erkenntnisse stellen einen wichtigen Fortschritt für die Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden zur Erforschung von frühen Metallobjekten dar.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat das wissenschaftliche Projekt mit Fördergeldern unterstützt. Der Forschungsbereich Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museum Bochum hat mit seinem Know-how und finanziellen Mitteln die Filmproduktion durchgeführt.

Weitere Informationen zum Forschungsbereich Archäometallurgie am DBM unter: www.bergbaumuseum.de

Partner:

Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Labor für Experimentalle Archäologie (LEA) des RGZM Mainz


Idee: Prof. Dr. Sabine Klein (Deutsches Bergbau-Museum Bochum), Thomas Rose (ehem. Deutsches Bergbau-Museum Bochum)

Redaktion: Forschungsbereich Archäometallurgie, Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Filmaufnahmen und Text: Tim Greifelt (Deutsches Bergbau-Museum Bochum)

Beratung und Filmproduktion: Steffi Köhler, Münster

Stand: 2018

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