National Gallery
Fünf Museen auf drei Kontinenten präsentieren am 14. August 2017 van Goghs „Sonnenblumen“ in einem Facebook-Live Event erstmals gemeinsam im virtuellen Raum. Die Kuratorinnen und Kuratoren der jeweiligen Häuser werden die Werke vorstellen und einordnen.
Die übrigen Aufzeichnungen der Livestrems gibt es hier:
Van Gogh Museum
Die Pinakotheken
Philadelphia Museum of Art
Seiji Togo Memorial Sompo Japan Nipponkoa Museum
Der Direktor der National Gallery, Gabriele Finaldi, erklärt im Video das Projekt.
Aus der Pressemitteilung der Pinakotheken München:
1888/9 malte Vincent van Gogh im südfranzösischen Arles mehrere Versionen der „Sonnenblumen“, eines seiner berühmtesten Motive.
Heute befinden sich fünf dieser „Sonnenblumen“ in unterschiedlichen Museen auf der ganzen Welt und waren bislang nie gemeinsam ausgestellt. Bis jetzt! Am Abend des 14. August 2017 werden all diese „Sonnenblumen“ als Weltpremiere in einer „virtuellen Ausstellung“ zusammenkommen, und das auf eine Weise, wie es sich Vincent van Gogh nie hätte vorstellen können.
VAN GOGHS „SONNENBLUMEN“ LIVE AUF FACEBOOK
Live auf Facebook wird am 14. August 2017 auf den Kanälen der National Gallery (London), des Van Gogh Museum (Amsterdam), des Philadelphia Museum of Art, der Neuen Pinakothek (München) (www.facebook.com/pinakotheken) sowie des Seiji Togo Memorial Sompo Japan Nipponkoa Museum of Art (Tokio) die Serie der „Sonnenblumen“ in einer einzigartigen Form der internationalen Zusammenarbeit für einen Zeitraum von 95 Minuten digital vereint.
Um 18.50 Uhr (MESZ) in London beginnend, finden aufeinanderfolgende Liveschaltungen in englischer Sprache von je fünfzehn Minuten aus den teilnehmenden Museen vor dem jeweiligen „Sonnenblumen“-Gemälde statt, so dass zeitgleich an allen Standorten das Leben und Werk Vincent van Goghs erlebt und erkundet werden kann. Erstmalig arbeiten Museen international und digital gemeinsam an einem solchen Projekt. Die Inspiration für diese neuartige Zusammenarbeit kam aus dem Vereinigten Königreich, wo 2014 in der National Gallery die sehr erfolgreiche Ausstellung „Sunflowers“ (Sonnenblumen) die Gemäldeversionen aus London und Amsterdam zum ersten Mal seit 65 Jahren vereinte.
In der Neuen Pinakothek wird Dr. Nadine Engel, wissenschaftliche Mitarbeiterin, ab 19.30 Uhr die Live-Führung auf Facebook zu den Münchner „Sonnenblumen“ in englischer Sprache moderieren. Sie sagt zu diesem außergewöhnlichen Projekt: „Unsere Säle zum französischen Impressionismus zu beobachten ist immer lohnend, denn die Besucherinnen und Besucher fühlen sich sofort mit den ausgestellten Werken verbunden, besonders mit den Gemälden von van Gogh. Ich persönlich bin immer von der Freiheit seiner Farben beeindruckt, die eine auf van Gogh folgende Generation mehr als ein halbes Jahrhundert später auf neue Wege führen wird. Wir freuen uns sehr, an #SunflowersLive teilzunehmen, um Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, nicht nur eines, sondern fünf außergewöhnliche Gemälde zu erleben, die wahrscheinlich nie auf andere Weise gemeinsam gezeigt werden.“
SUNFLOWERS 360
Da die fünf „Sonnenblumen“-Gemälde in der Realität aus konservatorischen Gründen wohl niemals physisch vereint werden können, haben die teilnehmenden Museen in Zusammenarbeit mit Facebook das digitale Erlebnis „Sunflowers 360“ geschaffen. Mit Hilfe von Virtual Reality-Technologie, 3D-Computergrafiken und den Bilddateien der Kunstwerke wurde ein digitaler Ausstellungsraum entwickelt, der ein „echtes“ Erleben der gemeinsam ausgestellten „Sonnenblumen“ simuliert. Als 360-Grad-Video auf Facebook oder mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille können digitale Besucherinnen und Besucher in die virtuelle Ausstellung eintauchen. Als Highlight führt Willem van Gogh, der Urenkel von Vincent van Goghs Bruder Theo, durch die Ausstellung (in englischer Sprache) und schildert persönliche Erinnerungen an die Gemälde. „Sunflowers 360“ wird heute, am 10. August 2017, auf den Facebook-Seiten jedes teilnehmenden Museums erscheinen und damit einen Vorgeschmack auf die am Abend des 14. August stattfindenden Facebook-Liveübertragungen aus den Museen bieten.
Willem van Gogh dazu: „Ähnlich wie die „Mona Lisa“ und „Die Nachtwache“ sind van Goghs „Sonnenblumen“ Kunstwerke, die weiterhin faszinieren und inspirieren, vielleicht bis in die Ewigkeit. In der Tat gewinnt jede Generation eine frische, höchst persönliche Bindung an sie. Der virtuelle Ausstellungsraum und der Livestream bieten nun einen neuartigen Weg für Kunstliebhaber, Jung und Alt, um diese prächtigen Meisterwerke aus allen Ecken der Welt zu bewundern. Ich denke, das ist fantastisch!“
Für weitere Informationen besuchen Sie www.pinakothek.de/sunflowerslive.
Verfolgen Sie das Projekt in den sozialen Netzwerken: #SunflowersLive
UM ALLE „SONNENBLUMEN“ LIVE ZU SEHEN, VERFOLGEN SIE AM 14. AUGUST AB 18.50 UHR (MESZ) DIE LIVESTREAMS DER MUSEEN AUF FACEBOOK (JEWEILS IN ENGLISCHER SPRACHE):
ABLAUF | VAN GOGHS „SONNENBLUMEN“ LIVE AUF FACEBOOK
National Gallery, London: 18.50 – 19.05 Uhr
https://www.facebook.com/thenationalgallery/
Van Gogh Museum, Amsterdam: 19.10 – 19.25 Uhr
https://www.facebook.com/VanGoghMuseum/
Neue Pinakothek, München: 19.30 – 19.45 Uhr
https://www.facebook.com/pinakotheken/
Philadelphia Museum of Art: 19.50 – 20.05 Uhr
https://www.facebook.com/philamuseum/
Seiji Togo Memorial Sompo Japan Nipponkoa Museum of Art, Tokyo
auf https://www.facebook.com/VanGoghMuseum/
ÜBER VAN GOGHS SERIE DER „SONNENBLUMEN“
Die Serie der Sonnenblumen stammt aus dem Jahr 1888, als van Gogh Paris verließ, um im Sonnenschein Südfrankreichs zu malen. Er mietete ein Haus in Arles, „Das Gelbe Haus“, und lud Paul Gauguin ein, sich ihm anzuschließen. Während er Gauguins Ankunft erwartete, malte van Gogh eine Reihe von Bildern von Sonnenblumen zum Schmuck seines Ateliers, in dem er zusammen mit Paul Gauguin malen wollte.
Im August 1888 schrieb Vincent an seinen Bruder Theo: „Ich arbeite hart, male mit demselben Enthusiasmus, mit dem die Leute in Marseille ihre Bouillabaisse essen, was dich nicht überraschen wird, wenn du weißt, dass das, woran ich arbeite, das Gemälde von einigen Sonnenblumen ist. Wenn ich diese Idee umsetze, wird es ein Dutzend Tafeln geben. So wird das Ganze eine Symphonie in Blau und Gelb. Ich arbeite jeden Morgen von Sonnenaufgang an, denn die Blumen verwelken so schnell. Ich bin jetzt bei dem vierten Bild der Sonnenblumen. Dieses vierte ist ein Strauß von 14 Blumen … es erzeugt einen einzigartigen Effekt.“
Van Gogh war tief von der japanischen Kunst beeinflusst. Die Einfachheit der Gestaltung und die hellen, matten Farben mit kräftigen Konturen waren Elemente, die er in seiner eigenen Arbeit verfolgte. Die Farben selbst bekamen symbolische Bedeutungen – Gelb im Besonderen wies auf Wärme und Freundschaft hin. Die sterbenden Blüten sind mit dicken Pinselstrichen (Impasto) aufgebaut, was die Textur der Samenköpfe erfahrbar macht. Die Blütenblätter werden oft mit einem einzigen, weichen, gelben Pinselstrich gemalt.
Van Gogh und Gauguin arbeiteten gemeinsam bis in den Herbst 1888, bis Vincent gegen Ende des Jahres einen Nervenzusammenbruch erlitt, sich einen Teil seines Ohres abschnitt und sich in eine Nervenheilanstalt begab.
Zu Beginn des folgenden Jahres kehrte er nochmals zum Thema der Sonnenblumen zurück.