Ein Blick auf betende Hände

Mit feinem Gespür für kunsthistorische Pionierarbeit richtet die ALBERTINA ihren Blick auf das wohl subtilste Medium der Renaissance: die Zeichnung. Im Rahmen der Ausstellung LEONARDO – DÜRER. Meisterzeichnungen der Renaissance auf farbigem Grund begegnen sich zwei Giganten der Zeichenkunst auf Augenhöhe – und mit ihnen eine ganze Epoche, die erstmals in einem umfassenden musealen Panorama durchmessen wird.

Es ist ein Ereignis von internationaler Strahlkraft: Die weltweit erste Ausstellung, die sich dem Phänomen der Zeichnungen auf farbigem Papier mit solcher Tiefe widmet, bietet zugleich die bislang umfangreichste Präsentation Leonardos im deutschsprachigen Raum. Doch die eigentliche Sensation liegt im kunsthistorischen Zugang: Denn wo bisher nationale Schulen dominierten, schlägt die ALBERTINA eine Brücke zwischen dem Süden und dem Norden – zwischen Florenz und Nürnberg, Mailand und Wien.

Erstmals wird der Dialog zwischen der italienischen und der nördlichen Zeichenkunst in ihrem wechselseitigen Spannungsfeld sichtbar gemacht. Während in Italien Zeichnungen auf farbigem Grund bevorzugt als Skizzen, als flüchtige Gedankenspiele im Schöpfungsprozess dienten, erhob man sie nördlich der Alpen zur eigenständigen Gattung – zu Kunstwerken en miniature von erstaunlicher Präzision und spiritueller Dichte. Besonders im deutschsprachigen Raum fanden diese Werke Verwendung in der Darstellung religiöser und mythologischer Sujets, deren Detailreichtum noch heute staunen lässt.

So zeigt die ALBERTINA nicht nur Meisterzeichnungen – sie schreibt selbst ein Kapitel Kunstgeschichte.

Mehr unter: albertina.at

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