Sehen Sie hier eine Einführung in die Ausstellung “Auf der Suche nach 0,10 – Die letzte Futuristische Ausstellung der Malerei” durch Anna Szech, Assistenzkuratorin der Fondation Beyeler.
Vor 100 Jahren, im Winter 1915-16 fand im russischen Petrograd (heute St. Petersburg) eine legendäre Ausstellung von sieben Künstlern und ebenso vielen Künstlerinnen der russischen Avantgarde statt. Sie wurde zu einer der einflussreichsten in der Geschichte der modernen Kunst: Kasimir Malewitsch präsentierte dort erstmals sein Schwarzes Quadrat, das zur Ikone der abstrakten Kunst wurde.
Wladimir Tatlin installierte erstmals sein revolutionäres Eck-Konterrelief, eine ebenfalls abstrakte und vom Sockel befreite Skulptur aus recyklierten Materialien. Daneben zeigten bekannte und andere heute weitgehend vergessene Künstler faszinierende Gemälde, die sich hauptsächlich mit den damals in der europäischen Kunstszene aktuellen Strömungen des Kubismus und des Futurismus auseinandersetzen.
Zum 100. Jubiläum organisiert die Fondation Beyeler nach jahrelangen Recherchen eine Ausstellung, in der ein Grossteil der erhalten gebliebenen Werke – ergänzt durch solche aus dem gleichen Zeitraum – erstmals wieder vereint werden. Für diese kritische Rekonstruktion der historischen Ausstellung wurden wertvolle Leihgaben aus dem Staatlichen Russischen Museum in St. Petersburg, der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau, 17 weiteren russischen Museen sowie renommierten westlichen Sammlungen wie dem Pariser Centre Pompidou, dem Amsterdamer Stedelijk Museum, dem Kölner Ludwig Museum und dem New Yorker MoMA ausgeliehen. Gastkurator ist Matthew Drutt. Die AVC Charity Foundation und Cahiers d’Art haben das Projekt grosszügig gefördert.
Parallel zeigt die Ausstellung «Black Sun» aus heutiger Perspektive eine grosse Auswahl wichtiger Werke in Malerei, Skulptur, Installation und Film, die den enormen Einfluss von Malewitsch und seinem Schwarzen Quadrat auf die zeitgenössische Kunst thematisieren.
Presenting Partners: AVC Charity Foundation und Cahiers d’Art
Partner: Phillips
Mehr zur Ausstellung unter fondationbeyeler.ch