Die Palästinenserinnen und Palästinenser, die seit 1949 innerhalb der Grenzen des jungen Staates leben, fanden sich seit jeher in einer komplexen Realität wieder. Auf der einen Seite stehen sie emotional und ideologisch den Palästinensern nahe, die in den Städten und Flüchtlingslagern jenseits der Grenze leben, auf der anderen Seite ist das Zusammenleben mit der jüdisch-israelischen Gesellschaft prägend für sie. Von jüdischer Seite wurde den israelischen Palästinensern häufig Misstrauen entgegengebracht, bis 1966 lebten sie unter Militärverwaltung, ihr Land und Vermögen wurde in vielen Fällen vom Staat konfisziert. Der Vortrag wird diese komplexe Beziehung erläutern, und verschiedene Formen israelisch-palästinensischer Identität diskutieren.

Noam Zadoff ist Assistenzprofessor an der Universität Innsbruck. Er forscht zur Geschichte Israels und zum Leben und Denken Gershom Scholems. Sein Buch „Geschichte Israels: Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart“ erschien 2020 bei C.H.Beck. Momentan arbeitet er an einer neuen Kulturgeschichte des Staates Israel.

Der kleine Staat Israel, der 1948 als sicherer Hafen für Juden aus aller Welt gegründet wurde, ist heute wirtschaftlich und militärisch stark – und hat doch nicht zur erhofften Normalität und Sicherheit gefunden. Noam Zadoff erzählt die Geschichte des Landes von der zionistischen Einwanderung über die Konflikte mit den arabischen Nachbarn und der palästinensischen Bevölkerung bis zur Gegenwart und zeigt, welche Auswirkungen die zentralen Ereignisse auf Kultur und Gesellschaft

Mehr unter: www.jm-hohenems.at

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