Die ALBERTINA feiert mit der ersten umfassenden Francesca-Woodman-Ausstellung in Österreich eine Künstlerin, die in nur neun Jahren ein epochales Werk hinterlassen hat. Mit den Arbeiten aus der SAMMLUNG VERBUND wird eine der einflussreichsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts gewürdigt – eine Hommage an eine Künstlerin, deren Bilder weit über das reine Abbild hinausgehen.

Woodman, geboren 1958 und tragisch jung verstorben 1981, erhob den weiblichen Körper zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Kunst. Doch war es keine bloße Darstellung, sondern eine Inszenierung voller poetischer Zwischentöne: Der Körper wird zum Medium, zur Projektionsfläche, zur Chiffre. Spiegel reflektieren und verzerren, Schatten umspielen die Silhouetten, das Licht streicht wie ein Flüstern über Haut und Raum. In diesen Schwarz-Weiß-Kompositionen entsteht eine geheimnisvolle Bildsprache, die sich zwischen Sichtbarkeit und Auflösung bewegt.

Die SAMMLUNG VERBUND hat seit ihrer Gründung 2004 kontinuierlich Werke von Francesca Woodman erworben und besitzt mittlerweile den umfassendsten Bestand außerhalb des künstlerischen Nachlasses. Die 82 ausgestellten Fotografien, darunter 20 von der Künstlerin selbst entwickelte Arbeiten, dokumentieren die künstlerische Radikalität und Tiefe ihrer Auseinandersetzung mit Identität, Raum und Zeit.

Mit dieser Ausstellung unterstreicht die ALBERTINA nicht nur ihre Rolle als eines der führenden Ausstellungshäuser für Fotografie, sondern setzt auch ein klares Zeichen für die Sichtbarkeit von Künstlerinnen. Sechs monografische Ausstellungen widmet das Haus in diesem Jahr Frauen – ein kuratorischer Schwerpunkt, der in der Kunstgeschichte noch immer notwendige Impulse setzt. Francesca Woodmans Werk bleibt dabei mehr als nur ein zeitgeschichtliches Dokument: Es ist ein Echo, das nachhallt, ein Bild, das nicht verblasst, ein Flüstern, das bleibt.

Mehr unter: albertina.at

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