Fieder Nake (geb. 1938) war einer der ersten Künstler*innen in Europa, die Mitte der 1960er-Jahre den Computer als Medium entdeckten. Dabei ging es nicht um das Finden eines neuen Bildverfahrens, sondern um eine grundsätzlich andere Logik wie Kunstwerke entstehen und wirken können. Ein Mensch schreibt ein Programm, das von einer Maschine interpretiert und visualisiert wird. Die Stärke des Rechners liegt in der unaufhörlichen Veränderung, also in bewegten Bildern. Ein Algorithmus kann so geschrieben werden, dass jeder neue Start des Rechenvorgangs zu prinzipiell verschiedenen Bildern führt – auch wenn Menschen den Unterschied nicht sehen können. Daraus folgte ein grundlegendes Nachdenken über Original und Vervielfältigung, über Konzept und Bild und über Fragen von Betrachterwissen und Wahrnehmung.

Nake lebt in Bremen und lehrt seit fünfzig Jahren Informatik an der hiesigen Universität, aber nur wenige kennen sein Werk. Seine »Hommagen« sind Computerprogramme, die sich verändernde digitale Bilder erzeugen. Sie erinnern an moderne Künstler*innen, die ihn interessieren. Gegen eine Bildwelt, die mit Hilfe von Computern überwältigen will, setzt Nake einfache Muster, die endlos variieren.

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