Was lange Zeit undenkbar war, soll Schätzungen zufolge bereits im Jahr 2040 eintreten: Das Polarmeer rund um die Arktis wird infolge des Klimawandels nahezu eisfrei und damit auch für Schiffe ganzjährig befahrbar sein. Es entsteht dadurch eine neue Seeroute, die für die Anrainerstaaten aber auch die Großmächte USA, Russland und China von ökonomischem, militärischem und politischem Interesse ist: die sogenannte „Polare Seidenstraße“. Diese ist nicht nur als See- und Handelsroute von großer Bedeutung, sondern ermöglicht auch Zugang zu immer knapper werdenden Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas. Die geopolitischen Folgen dieser Entwicklung sind bereits jetzt in den arktischen Gebieten spürbar: Staaten inner- und außerhalb der Arktis machen Ansprüche geltend, das Verhältnis zwischen den militärischen Sperrgebieten auf arktischem Gebiet ist mitunter angespannt.

Im Rahmen der Ausstellung UNSEEN PLACES sprechen der Künstler Gregor Sailer und der Wissenschaftler Peter Schweitzer über die geopolitische Relevanz der polaren Seidenstraße: Welche globalen Folgen zieht das Wettrüsten um die Arktis nach sich? Welche Konsequenzen haben diese Entwicklungen für die indigene Bevölkerung?

MI 25.01.2023, 18:00

Podiumsteilnehmer*innen:
Gregor Sailer ist ein österreichischer Fotokünstler. Für sein jüngstes Projekt „The Polar Silk Road“ (2017-2022) unternahm der Fotograf ausgedehnte Expeditionen zu den menschlichen Außenposten des Nordens

Univ.-Prof. Dr. Peter Schweitzer ist Professor für Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Wien. Er leitet außerdem die „Forschungsgruppe Schweitzer“ am Österreichischen Institut für Polarforschung.

Moderation: Bernhard Gaul, Kurier

Weitere Informationen: KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser

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