Gemeinsame Wagnisse. Roundtable am 26. Mai 2018
Eine Veranstaltungsreihe zur Relevanz von 1968 in der Gegenwart

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe markiert Chris Markers epischer Montage-Essay Le Fond de l’’air est rouge (Rot ist die blaue Luft, F 1977/93). Dieses Hauptwerk des europäischen Kinos über Aufstieg und Fall der politischen Linken von 1966 bis 1977 ruft die globale Dimension des langen 1968 ins Bewusstsein. Nach dem Scheitern der emanzipatorischen Bewegungen war Marker bildgewaltig, poetisch, solidarisch, aber auch ironisch ihren Überresten, einem „roten Lüftchen“ auf der Spur. Diesen Faden nimmt das Programm auf und versammelt lokale und transnationale Perspektiven von Zeitzeug_innen und Nachgeborenen in Vorträgen, Dialogen und Gesprächsrunden. Unter dem Titel 1968/2018 – Where has all the Spirit gone? wird gleichermaßen danach gefragt, wo der gesellschaftsverändernde Geist geblieben ist und welche Formen der Aktualisierung entworfen werden können. Eine filmische Antwort gibt mit Spell Reel (D/P 2017) etwa die portugiesische Künstlerin Filipa César, die das Arbeiten mit der Geschichte des Befreiungskampfes in Guinea-Bissau als transformative Praxis in der Gegenwart begreift.

14.00 – 16.00
Begrüßung und Einführung Luisa Ziaja (Kuratorin) und Claudia Slanar (Kuratorin Blickle Kino und Videoarchiv) Filmvorführung Chris Marker, Le Fond de l’air est rouge, F 1977/1993, Zweiter Teil: Les Mains coupées, 92 Minuten, engl. F.

16.00 – 18.30
Vorträge und Gespräche von und mit Jens Kastner (Kunsthistoriker, Soziologe, Akademie der bildenden Künste Wien), Maja & Reuben Fowkes (Direktor_innen, Translocal Institute for Contemporary Art, London/Budapest) und Kerstin von Gabain (Künstlerin, Wien)
19.00 – 21.00
Roundtable mit Alexander Horwath (Publizist, Filmkritiker, Wien), Wolfgang Kos (Journalist, Historiker, Autor, Wien), Maria Mesner (Historikerin, stv. Institutsleiterin des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien; Leiterin des Kreisky-Archivs), Robert Misik (Journalist, Autor, Wien), Stella Rollig (Belvedere, Wien), Marlene Streeruwitz (Autorin, Regisseurin, Wien/London/New York) moderiert von Sibylle Hamann (Journalistin, Autorin, Wien)

Weitere Informationen: Belvedere

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