Ausstellungsmacher Christoph Tannert erinnert sich an das „Intermedia I“-Festival, das 1985 in Coswig bei Dresden rund 1000 Besucher anzieht. Mit Malaktionen, Experimentalfilmen, Performance, Punk, Freak Jazz und freier Improvisation werden zwei Tage lang künstlerische Freiräume besetzt. Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er Jahre in West- und Ostdeutschland. 15. Juli bis 19. November 2017 Eine Ausstellung des Goethe-Instituts und des Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden Film: Bianca Dittrich

In der Dresdner Ausstellung „Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er Jahre in West- und Ostdeutschland“ wird die Tournee-Ausstellung des Goethe-Instituts durch einen gleichwertigen Fokus auf die DDR-Szene entscheidend erweitert.

Spuren des Performativen – Die Intermedia I in Coswig 1985. Ein Film von Thomas Claus

Am 1. und 2. Juni 1985 fand im Klubhaus Coswig bei Dresden eine der folgenreichsten Kunstereignisse der späten DDR statt. Die als „Intermedia I“ betitelte Veranstaltung war die erste und (allerdings auch) letzte Leistungsschau der Subkultur in Ostdeutschland, an der über 40 bildende Künstler und noch einmal so viele Musiker, Performer und Super-8-Filmer teilnahmen. Etwa 1.200 Besucher waren aus allen Bezirken der DDR angereist und verfolgten ein jeweils sechsstündiges Programm.
Wie viele IM’s der Staatssicherheit unter ihnen waren, ist bis heute nicht ganz geklärt.
Der Film rekonstruiert das Ereignis, stellt wichtige Aktuere vor und macht die intermedialen Beziehungen deutlich, die die DDR-Subkultur der 1980iger Jahre prägten.

Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er Jahre in West- und Ostdeutschland.

Albertinum, 15. Juli bis 19. November 2017

1981 fand im (West-)Berliner Tempodrom ein Festival statt, dessen falsch geschriebener Titel zum Synonym für die westdeutsche Subkultur der frühen 1980er Jahre wird: „Geniale Dilletanten“.

Ab Ende der 1970er Jahre erregte in Deutschland ‒ im Westen wie im Osten ‒ eine künstlerische Alternativszene mit lautstarkem Protest und gezielter Provokation Aufsehen und Anerkennung. Infiziert von der englischen Punk-Bewegung setzten die Akteurinnen und Akteure nicht auf virtuoses Können, sondern strebten nach Selbstorganisation im Sinne des Do-It-Yourself-Gedankens und agierten jenseits gängiger Kunst- und Kulturnormierungen und gesellschaftlicher Erwartungen.

Der Trailer zeigt die Ausstellung des Goethe-Instituts, wie sie ähnlich bisher in Hamburg und München zu sehen war.

Albertinum, 15. Juli bis 19. November 2017

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