Der Fries im Vaterländischen Saal unseres Neuen Museums ist vollgespickt mit Szenen aus der nordischen Edda. Von Baldurs Tod durch seinen Bruder Hödur bis hin zur trinkseligen Gesellschaft in Walhalla ist alles dabei. Das ist auch kein Wunder, denn das Neue Museum und somit auch der Vaterländische Saal sind in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Kurz nachdem Jacob Grimm die Edda ins Deutsche Übersetzt hat und das Kaiserreich auf der Suche nach einer gemeinsamen und im besten Fall Jahrtausende alte Identität war. Aber kann man diese Szenen auf dem Fries als genaue Darstellungen der nordischen Mythologie sehen? Oder spielt da doch eher die Interpretation des 19. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle? Schließlich wollte man sich zwar des nordischen Götterhimmels als Merkmal der gemeinsamen Identität bedienen, musste aber eine Verbindung zum Christentum schaffen.
Auf euren Wunsch hin haben wir uns den Fries im Vaterländischen Saal noch einmal ganz genau angeschaut und den #Mythos unter die Lupe genommen.
Weitere Informationen: www.germanen-ausstellung.de
Video: © Staatliche Museen zu Berlin
Vorspann- und Abspannmusik: Fornnordiska Klanger. Recherchiert und produziert von Casja S. Lund