Was tun, wenn man sich verlaufen hat und der Kompass auf dem Smartphone verrückt spielt? Man führt einen »Reset« durch! Wie man das genau macht, hängt vom Gerät sowie der Situation ab. In jedem Fall sollte man Ruhe bewahren und sich sorgfältig an die Anleitung halten. Schließlich soll der Kompass danach wieder ein Signal empfangen können.

Diese Ausstellung bietet Ihnen die Möglichkeit, etwas Ähnliches zu tun: einen »Reset« jener Instrumente durchzuführen, die von unserer Epoche ausgesendet werden, um zumindest ein paar der verwirrenden Signale aufzeichnen zu können. Allerdings ist das, was wir neu kalibrieren wollen nicht so simpel wie ein Kompass. Tatsächlich ist es das undurchsichtigste Projektionsprinzip, das je verwendet wurde, um die Welt zu kartografieren: die Moderne.

Die Moderne war eine Methode, die es ermöglichte, zwischen Vergangenheit und Zukunft, Nord und Süd, Fortschritt und Rückschritt sowie radikal und konservativ zu unterscheiden. Doch in einer Zeit tief greifender ökologischer Veränderungen, dreht sich dieser Kompass wild im Kreis, ohne noch groß Orientierung zu bieten. Deshalb ist es an der Zeit, einen Reset durchzuführen. Lassen Sie uns einen Moment innehalten und ein Verfahren anwenden, um nach anderen Sensoren zu suchen, mit denen wir unsere Detektoren, unsere Werkzeuge, neu kalibrieren können. Damit wir wieder fühlen, wo wir sind und wohin wir vielleicht wollen.

Die Ausstellung bietet eine ganze Reihe desorientierender/neuorientierender Verfahren. Wir garantieren jedoch für nichts: Es handelt sich noch immer um ein Experiment, ein Gedankenexperiment, eine Gedankenausstellung.

Videodokumentation:

ZKM | Institut für Bildmedien

Kamera: Martina Rotzal, Christina Zartmann
Schnitt: Martina Rotzal
Sprecher: Rabea Rahmig
Übersetzung: Regina Hock
Musik: Krautjazz.de, Apple Loops
Konzept: Daria Mille, Christina Zartmann
Sprachaufnahme: Anton Kossjanenko

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