Unsere Gesellschaft ist gereizt. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist Wut ein bestimmender Affekt der Gegenwart. Wut entlädt sich in den sozialen Medien, auf Demonstrationen, im öffentlichen Diskurs oder im Privaten. Sie tritt oft gepaart mit Angst auf und ist meist für rationale Argumente taub. Wer seine Wut versteht, lebt gesünder.
Der zweite Abend der Reihe beschäftigt sich mit den Gründen, aus denen Wut entsteht, und mit der Wut als Motiv und Antrieb der Literatur. Mit der „Wut“-Spezialistin Heike Geißler kommt eine der originellsten und eigensinnigsten Schriftstellerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur ins Hygiene-Museum. Ihr Roman „Die Woche“ (Suhrkamp 2022) ist eine große Studie der Wut als revolutionäre Kraft und definiert politisch engagierte Literatur neu. Im Gespräch mit ihr wird es daher unter anderem um die Frage gehen, welche Möglichkeiten die Literatur hat, gesellschaftliche Verhältnisse zu verändern.
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