Am 2.12.2022 kam im Nürnberger Künstlerhaus ein hochkarätig besetztes Podium aus (Kultur-)Politik, Forschung und Praxis zusammen, um über die Auswirkungen der gegenwärtigen multiplen Krisen auf die Kunst und Kultur zu debattieren.
Klimakrise, Pandemie, Energiekrise, Inflation _ Sie alle betreffen direkt oder indirekt den Kulturbetrieb, nicht zuletzt, weil die Kosten die kommunalen Haushalte überlasten. Der Deutsche Kulturrat befürchtet bereits eine Schließungswelle von Einrichtungen – auch in Nürnberg steht dies zur Debatte. „Gerade jetzt brauchen wir die offenen Diskursräume und vielseitigen Denkanstöße aus Kunst und Kultur mehr denn je“, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Welche Rolle der Kultur in dieser prekären Situation zukommt und welche Effekte das für die Gesellschaft im Ganzen bedeutet, diskutiert am 2. Dezember 2022 unser Podium mit folgenden Gästen:
Prof. Dr. Dieter Haselbach ist Soziologe. Nach einem Jahrzehnt als Hochschullehrer (University of Victoria, Canada und Aston University, UK) agiert Haselbach seit mehr als 20 Jahren als selbstständiger Kulturberater und Kulturforscher. In seiner Funktion als Direktor des Zentrums für Kulturforschung in Berlin hat er reiche Erfahrung in der konzeptionellen und wirtschaftlichen Beratung von Kommunen und Ländern, von Kulturinstitutionen aller Sparten und in der Kulturentwicklungsplanung. Haselbach ist Mitautor der kulturpolitischen Streitschrift „Der Kulturinfarkt“ (2012).
Dr. Tobias J. Knoblich ist Kulturwissenschaftler, Kulturmanager sowie parteiloser Kultur- und Kommunalpolitiker. Von Januar 2011 bis Januar 2019 war er Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt. Seit November 2018 ist er Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. (Bonn). Ebenfalls im November 2018 wurde er vom Erfurter Stadtrat zum Dezernenten gewählt. Er trat dieses Amt am 1. Februar 2019 an und verantwortet als Beigeordneter des Oberbürgermeisters die Geschäftsbereiche Kultur und Stadtentwicklung. Er ist u. a. persönlich berufenes Mitglied im Kulturausschuss des Deutschen Städtetages sowie im Fachausschuss Kultur der Deutschen UNESCO-Kommission. Im Wintersemester 2019/20 war er Gastprofessor für Kulturmanagement an der Universität Leipzig.
Jutta Küppers ist KOMM-Mitbegründerin und Selbstverwaltungs-Aktivistin: politischer Arbeitskreis (PAK), Kino im KOMM und KOMM-Zeitung, Gründerin des Stadtmagazins „der plärrer“, Bildungsreferentin für den Landesverband der Bayerischen Naturfreundejugend und Mitarbeiterin des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt, 25 Jahre Abteilungsleiterin der kommunalen Jugendarbeit bei der Stadt Fürth (Kommunale Jugendpflegerin), Supervisorin, Coach, Organisationsberaterin in freier Praxis seit 1989, Master of Social Management.
Harald Riedel trat am 1. Mai 2008 sein Amt als Kämmerer der Stadt Nürnberg an. Seit dem 1. Mai 2017 ist er zudem verantwortlich für die Bereiche Personal und IT in der Stadtverwaltung.Seit 2016 ist der Nürnberger Stadtkämmerer Vorsitzender des Finanzausschusses des Deutschen Städtetages. Er vertritt außerdem die finanzpolitischen Interessen der Stadt Nürnberg im Finanzausschuss des Bayerischen Städtetages. Als Experte ist er darüber hinaus im Beirat der Fachzeitung „Der Neue Kämmerer“ tätig.
Dr. Sylvia Necker (Moderation) lebt und arbeitet als Ausstellungs- und Radiomacherin, sowie Klangwerkerin in Berlin und in Minden, so wie das Preußenmuseum leitet. Sie gibt Vorträge, Führungen und Seminare, arbeitet an Publikationen und Ausstellungen zu ihren Forschungsschwerpunkten Zeitgeschichte, Geschichte des Nationalsozialismus, Preußische Geschichte, sowie Stadt- und Architekturforschung. Als Klangwerkerin realisiert sie Soundscapes, Hörstücke und Kompositionen für Museums- und Theaterräume. Die Podiumsdebatte war Auftakt der kulturpolitischen Diskussionsreihe „Keep the Change“ im Vorfeld der Wiedereröffnung des Künstlerhauses im Jahr 2023 nach seiner Generalsanierung.
Die Veranstaltungsreihe KEEP THE CHANGE findet in Kooperation zwischen dem Künstlerhaus Nürnberg, BauLust e.V., Diskurswerkstatt e.V. und der Kulturpolitischen Gesellschaft statt. Gefördert wird die Reihe durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend (BMFSFJ).
Mehr unter: www.kunstkulturquartier.de/kuenstlerhaus