Aufzeichnung vom 21.11.2015

Im Rahmen der Tagung „Re-Orientierung. Kontexte zeitgenössischer Kunst in der Türkei und unterwegs„, die die künstlerische Produktion in der Türkei von 1960 bis heute untersucht, fand ein Gespräch zwischen der Künstlerin Hera Büyüktaşçıyans und der Kuratorin Başak Şenova statt.

Hera Büyüktaşçıyans (geb. 1984, Istanbul, lebt und arbeitet in Istanbul) Arbeiten liegen umfangreiche Recherchen über historische und kulturelle Erzählungen zugrunde, die sich mit ihren griechisch-armenischen Wurzeln oder türkischen Mythen befassen. Der Begriff des „Anderen“ spielt in Büyüktaşçıyans Werken eine wichtige Rolle, ebenso wie Konzepte von Abwesenheit und Unsichtbarkeit, Identität, Gedächtnis, Raum und Zeit. So verwendet die Künstlerin bspw. Wasser als ein wiederkehrendes Motiv in ihren Werken, um die fließende Natur von Erinnerung zu verdeutlichen. In ihren jüngsten Arbeiten untersucht sie die Bedeutung von „Abwesenheit“ im kollektiven Gedächtnis und das Gefühl von Isolation anhand von Veränderungen und Transformationen ihrer städtischen Umgebung.

Büyüktaşçıyan studierte bis 2006 an der Marmara Universität Malerei. Seitdem wurde sie mit verschiedenen Aufenthaltsstipendien ausgezeichnet und beteiligte sich an einer Vielzahl von Ausstellungen, darunter “The Jerusalem Show“ (Jerusalem, 2014); “Fishbone“ (State of Concept, Athen, 2015); „Century of Centuries“ (SALT, Istanbul, 2015); 56. Venedig Biennale, armenischer Pavillon (2015); 14. Istanbul Biennale (2015).

Başak Şenova (geb. 1970, Istanbul, lebt und arbeitet in Ankara) ist Kuratorin und Designerin. Sie studierte Literatur und Grafikdesign an der Bilkent Universität, Ankara, und nahm am kuratorischen Trainingsprogramm der Stichting De Appel Universität, Amsterdam, teil. Sie ist als Autorin und Herausgeberin von Publikationen zu Kunst, Technologie und Medien tätig und initiierte und entwickelte verschiedene Ausstellungen und Projekte. Şenova war die Kuratorin des türkischen Pavillons der 53. Venedig Biennale und kuratierte 2014 die Helsinki-Fotografie-Biennale sowie die Jerusalem Show. Im Jahr 2015 kuratierte sie den Pavillon der mazedonischen Republik auf der 56. Venedig Biennale und wurde kürzlich als Kuratorin der 4. Biennale „Land Art Mongolia 360°“ ernannt. Şenova war als Assistenzprofessorin an verschiedenen Universitäten in Istanbul tätig und ist derzeit Dozentin an der Bilkent Universität.

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