Im Film zur Ausstellung stellt das kuratorische Team mit Direktorin Tulga Beyerle einige Exponate vor, die spannende Aspekte zum Thema Heimat beleuchten und hinterfragen.
Mit der Ausstellung „Heimaten. Eine Ausstellung und Umfrage“ widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) einem Thema, das so kontrovers diskutiert wird wie kaum ein anderes. Nur wenige Begriffe sind emotional so aufgeladen, politisch wie kommerziell so instrumentalisiert, sentimental so besetzt und so subjektiv wie dieser. Die eine, für alle Menschen gleichermaßen gültige Definition von Heimat gibt es nicht. Nicht nur darum trägt die Ausstellung den Titel Heimaten, einen Plural, der im alltäglichen Sprachgebrauch noch ungewohnt, aber in seiner Bedeutung dringend notwendig ist. Ausgehend von dieser Annahme ist die Ausstellung Heimaten von Grund auf offen, partizipativ und vieldeutig angelegt. Ganz bewusst gibt das kuratorische Team keine abschließenden Antworten darauf, was Heimaten sind oder sein könnten. Stattdessen werden Fragen gestellt, gebündelt in sieben zentrale Themen, die die Ausstellung strukturieren. Jedes der rund 150 Exponate – von der antiken Keramik bis zum Computerspiel – ist einer von sieben Hauptfragen zugeordnet und dient dem Publikum als Denkanstoß und Diskussionsstoff zur Beantwortung auch differenzierterer, untergeordneter Fragen. Die Besucher*innen sind eingeladen, ihre Antworten per Smartphone schriftlich festzuhalten, die über ein vom niederländischen Designstudio commonplace eigens für die Ausstellung entwickeltes Modul umgehend an die Wände projiziert und damit Teil von Heimaten werden. Dass die Definition dessen, was als Heimat gilt oder gelten darf, einem ständigen Verhandlungsprozess unterliegt, wird dadurch unterstrichen, dass die Schau vor allem zu Beginn auch freie Podeste und Vitrinen enthält. Diese werden sich erst im Laufe der Ausstellungsdauer durch performative Projekte füllen. In gemeinsamen Aktionen sind das Publikum sowie ausgewählte Akteur*innen eingeladen, die Vielfalt der Gesellschaft ins Museum zu tragen. Damit befindet sich die Ausstellung Heimaten, wie auch der Begriff selbst, in einem ständigen Wandel.
Die Ausstellung wird gefördert durch den Ausstellungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg, die Körber Stiftung und die Hubertus Wald Stiftung.
Mehr unter: www.mkg-hamburg.de