Hanno Loewy im Gespräch mit Hetty Berg (Berlin)
Berlin galt lange Zeit als Brennpunkt der Geschichte (und der Verbrechen) des 20. Jahrhunderts. Heute ist es die Stadt, in der erbittert über Geschichtspolitik gestritten wird – und in der jüdische Israelis selbstbewusst als Emigrant*innen an diesem Streit teilnehmen.
Eine Stadt, in der über europäische Kolonialgeschichte nachgedacht wird und jedes Jahr ein neuer Antisemitismusstreit die Feuilletons beherrscht. Welche Rolle kann und darf ein Jüdisches Museum – getragen von der gesamten Gesellschaft – zwischen den Fronten dieser Debatten spielen? Mit Hetty Berg, der Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, versuchen wir eine Positionsbestimmung in unruhiger See.
Hetty Berg, geboren 1961 in Den Haag, war Chefkuratorin des Jüdischen
Kulturviertels in Amsterdam, seit April 2020 ist sie Direktorin des
Jüdischen Museums Berlin. Neben ihrer kuratorischen Arbeit ist die Niederländerin Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Beiräten und Gremien; sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und wissenschaftliche Aufsätze zu ihren Forschungsschwerpunkten Museumskunde, jüdische Kulturgeschichte und Juden in den Niederlanden.
Im Begleitprogramm zur Ausstellung „Ausgestopfte Juden?“ Geschichte, Gegenwart und Zukunft jüdischer Museen
Weitere Informationen: Jüdisches Museum Hohenems