Die Auswirkungen des Klimawandels werden in Mitteleuropa zunehmend messbar und manifest mit erheblichen Auswirkungen auf verschiedenste Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Klimaprojektionen deuten zudem auf eine weitere Zunahme von Extremwetterereignissen mit einem erhöhten Risiko von Dürreperioden, gepaart mit Hitzewellen, wie in den Jahren 2003, 2018 bis 2020, und regionalen Starkregen, wie beim Hochwasser im Ahrtal 2021, hin. Bei einer durchschnittlichen globalen Erwärmung von weiteren 1,5, 2 oder 3°C werden die Auswirkungen des Klimawandels auch auf den regionalen Wasserhaushalt noch gravierender.
Gleichzeitig verändern sich die Wassernutzungen teilweise erheblich: zurückgehend etwa durch den Wegfall des Kühlwasserbedarfs thermischer Kraftwerke, den Rückgang des Bergbaus, den geringeren Bedarf im verarbeitenden Gewerbe und in der öffentlichen Wasserversorgung. Ansteigend hingegen im Hinblick auf den Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft, untertägige und oberirdische saisonale Wärmespeicher, die thermische Nutzung der Oberflächengewässer, die Wasserstoffproduktion und die Wärmepufferung in den Städten. Deren Auswirkungen gilt es so zu begrenzen, dass gleichzeitig die Integrität des Wasserkreislaufs, der ökologische Zustand der Fließ- und Standgewässer, deren ökologische Funktionsfähigkeit und die aquatische Biodiversität gesichert werden.
Wasser- und Ressourcenwirtschaft stehen damit vor großen Herausforderungen, die mit Erfahrungswissen nicht zu bewältigen sein werden. Es wird eine vorausschauende, Sektoren übergreifende Bewirtschaftung der Wasserressourcen erforderlich, mit neuartigen Wasserinformationssystemen und technisch-regulativen Anpassungen. Wie daran gearbeitet wird, erläutert Prof. Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in diesem Vortrag im Rahmen der Reihe „Wissenschaft für jedermann“.
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