Vortrag: Dr. Götz Aly
Lesung: Louisa Beck und Svenja Peters
Moderation: Dr. Andrea Riedle (Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors)
Joseph Wulf, am 22. Dezember 1912 in Chemnitz geboren, wuchs in Krakau auf und überlebte als polnischer Jude und Widerstandskämpfer die deutsche Besatzung und das Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er in Polen mit der Veröffentlichung von Dokumenten zum Massenmord an den Juden. 1947 emigrierte er nach Paris, 1952 zog er nach West-Berlin. In Deutschland veröffentlichte er die ersten bedeutenden Dokumentationen zum Nationalsozialismus, insbesondere zum Holocaust und zur Kultur in der NS-Zeit. Ab 1965 setzte er sich – damals vergeblich – für ein Dokumentationszentrum im Haus der Wannsee-Konferenz ein. Zunehmend isoliert, nahm er sich am 10. Oktober 1974 das Leben. In seinem Vortrag spricht Götz Aly über den Werdegang von Joseph Wulf und seinen Kampf um die Aufhellung der nationalsozialistischen Verbrechen. Louisa Beck und Svenja Peters lesen Auszüge aus Sendemanuskripten, einem Zeitschriftenartikel und einem Brief Wulfs.
Mehr unter: www.topographie.de