Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Rechtsgut, eine wichtige Wertvorstellung unserer Zeit. Sie ist zentral mit unserer Identität verknüpft und gerade junge Menschen fragen sich: Wer bin ich, wie sehe ich mich selbst und wie begehre ich? Wird die eigene sexuelle Identität und die Art des Begehrens durch die Gesellschaft akzeptiert oder diskriminiert, sexuelle Selbstfindung gefördert oder unterdrückt? Denn die Wahlmöglichkeiten bezüglich sexueller Identitäten und Geschlecht sind zwar heute vielfältig, das Ausleben der eigenen Sexualität oft aber immer noch ein stark umkämpftes Gut. Welche Möglichkeiten bietet der Diskurs der Gendervielfalt zur Selbstvergewisserung der eigenen Sexualität? Wie erfolgt „sex education“ heute und an welchen Rollenmodellen orientiert sich die sexuelle Selbstfindung? Und wie lassen sich identitätspolitische Grabenkämpfe vermeiden ohne den Gegnern offen ausgelebter Sexualität Vorschub zu leisten?
Linus Giese, Blogger, erzählt im Buch „Endlich Linus. Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war“ (Rowohlt 2020) von seinem Leben als trans Mann
Dr. Jule Govrin, Philosophin und Kulturtheoretikerin, forscht an der Europa-Universität Flensburg zum Verhältnis von Begehren, Sexualität und Ökonomie
Ilgen-Nur, Musikerin, Queer-Feministin
Dr. Paul Scheibelhofer, Soziologe, Universität Innsbruck, forscht und lehrt zu geschlechtersensibler Pädagogik, kritischer Männlichkeitsforschung und Sexualpädagogik
Moderation: Tarik Tesfu, Moderator, Berlin
Begleitprogramm zur Neueröffnung des Themenraums „Sexualitäten“ der Dauerausstellung
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