Oft betrachten wir Ländergrenzen als selbstverständlich. Doch im Falle des afrikanischen Kontinents entstanden sie erst im Zuge des Kolonialismus. Die europäischen Kolonialmächte zogen Grenzen nach ihren politischen und wirtschaftlichen Interessen. Sie achteten dabei nicht auf die kulturellen und historischen Gegebenheiten der Menschen vor Ort. Diese willkürlichen Grenzziehungen hatten für viele Länder verheerende Auswirkungen.
Bis heute beeinflussen diese postkolonialen Grenzen das Leben von Menschen. Denn an der Grenze stellt sich immer die folgende Frage: Wer gehört dazu? Das Grenzregime reguliert, wer unter welchen Bedingungen ein- und ausreisen darf. Ein und dieselbe Grenze kann viele unterschiedliche Bedeutungen haben, je nach dem wer sie überschreitet. Für Menschen mit deutscher Staatsbürger*innenschaft sind Grenzen oft unsichtbar und leicht passierbar. Für Geflüchtete und Menschen ohne Papiere stellen sie jedoch eine Hürde oder gar ein unüberwindbares Hindernis dar.
Die Stadtlaborant*innen thematisieren das Leben zwischen Grenzen, die Lebenssituation von Geflüchteten und eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf Flucht und Zuwanderungsgeschichten. Sie verhandeln Identität und Zugehörigkeit, Aufnahme und Abschiebung, Teilhabe und Ausschluss.
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