Empowerment kommt aus dem Englischen und bedeutet „Selbstermächtigung“ oder „Selbstbefähigung“. Die Schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA prägte diesen Begriff. Denn Schwarze Menschen in den USA suchten Wege, sich gegenüber der rassistischen Trennungspolitik der damaligen Zeit zu ermächtigen. Empowerment ist aber auch eine Strategie rassifizierter Menschen in vielen anderen Ländern, wie z.B. Südafrika und Großbritannien.

Empowerment beschreibt den Prozess, bei dem benachteiligte Menschen ihre Anliegen selbst in die Hand nehmen. Sie formulieren ihre Forderungen und schaffen sich ihren Platz in der Gesellschaft selbst. Damit ist Empowerment ein politisches Handlungskonzept.

Empowermentprozesse sind vielfältig und spielen sich auf unterschiedlichen Ebenen ab. Die Stadtlaborant*innen zeigen, wie einzelne Menschen und Gruppen sich selbst ermächtigen. Einige gründen Vereine oder Initiativen und erheben ihre Stimmen auf Demonstrationen. Doch auch Bücher lesen, Geschichten teilen, Musik und Tanz sind empowernd. In ihren Beiträgen betonen die Stadtlaborant*innen den Wunsch, ihre spezifischen Lebensrealitäten sichtbar und hörbar zu machen.

Täglich erleben Menschen Rassismus. So auch in der pluralen und internationalen Stadt Frankfurt. Rassismus ist eine Ideologie der Ungleichheit, die Menschen nach äußerlichen oder sozialen Merkmalen in Gruppen einteilt. Weißsein gilt im rassistischen Denken als Norm. Die eigene weiße Gruppe wird als die überlegenere verstanden und die anderen werden abgewertet. Dies macht vor allem Schwarzen Menschen, Rom*nja, Sinte*zza und People of Color zu „Anderen“. Dieser Prozess wird auch Othering genannt und ist der Startpunkt für verschiedenste Diskriminierungsformen.

Rassismus existiert strukturell, institutionell und im Zwischenmenschlichen. Er drückt sich aus in Form von rassistischen Wörtern und Darstellungen, aber auch als Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Wohnungssuche. Rassismus kann auch subtil sein und sich in sogenannten Mikroaggressionen zeigen. Im extremsten Ausmaß tötet Rassismus Menschen, wie z.B. bei den Mordanschlägen in Mölln und Solingen, bei den NSU-Morden und dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020.

Die Stadtlaborant*innen betrachten Rassismus auf Grundlage ihrer eigenen Positionierung. Sie beleuchten, wie sie damit als Betroffene und Nicht-Betroffene umgehen.

Mehr unter: www.historisches-museum-frankfurt.de

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