Als Nachkommen der 68er-Generation zeigen Stefan Zweifel und Juri Steiner ihre Perspektive dieser prägenden Zeit. Die Ausstellung im Landesmuseum ist eine Collage aus Objekten, Filmen, Fotos, Musik und Kunstwerken und macht die Atmosphäre von 1968 sinnlich erlebbar. «Imagine 68» ist ein lustvolles Hineinleben in die 68er-Kultur.

Die Artikel, Bücher, Ausstellungen und Dokumentarfilme zum 50. Jahrestag der 68er Ereignisse haben es erneut gezeigt: Wie keine andere Generation des 20. Jahrhunderts haben die 68er für einen gesellschaftlichen Umbruch in allen Lebensbereichen gesorgt. Ihre Revolte war jung, international, spontan und theoretisch, befreiend, kämpferisch – und auch problematisch.

Mit der Ausstellung «Imagine 68» unternehmen die Gastkuratoren den Versuch, sich der Atmosphäre von damals zu stellen. Den theoretischen Rahmen bildet Guy Debords radikale Kulturkritik «Die Gesellschaft des Spektakels», die in Paris den Mai 68 intellektuell, künstlerisch und weltanschaulich vorbereitete. Mit provokativem Aktionismus wollten Debord und seine Gruppe der «Situationistischen Internationale» betonierte gesellschaftliche Strukturen aufbrechen und Poesie ins Alltagsleben bringen. Die Revolte schien die Realisierung des Traums vom freien Leben in Griffnähe zu bringen. In der Schweiz, in den USA und in Deutschland durchlief der Widerstand verschiedene Stadien. In Frankreich entfaltete er für einen Moment sein ganzes Potential, als im Mai 1968 der Sprung vom Generalstreik zur Revolution möglich schien. Doch es kam anders. Desillusioniert ob der Brutalisierung und Kommerzialisierung des Widerstands lösten sich die Situationisten 1972 auf.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter www.nationalmuseum.ch

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