Im Zentrum der Ausstellung steht ein Hauptwerk der europäischen Skulptur: Francesco Lauranas (um 1430–1502) Weibliche Büste in der Kunstkammer Wien. Es handelt sich dabei um eine der wenigen farbig gefassten Marmorbüsten der Renaissance; das Werk zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen der Porträtplastik des 15. Jahrhunderts. Die außerordentliche Bedeutung dieses Objekts, das über die letzten Jahrzehnte in Vergessenheit geraten ist, soll in dieser kleinen, aber hochkarätig besetzten Sonderausstellung wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Die Ausstellung wird erstmals die vor einiger Zeit formulierte These veranschaulichen, es könnte sich um ein Bildnis der vom italienischen Renaissancedichter Petrarca abgöttisch, aber unglücklich geliebten, rätselhaften Laura handeln. Auf Laura schrieb Petrarca im 14. Jahrhundert über 300 berührende Liebesgedichte.
Neben Meisterwerken des Kunsthistorischen Museums wie Giorgiones Gemälde Laura werden internationale Leihgaben aus der Frick Collection in New York und aus der Biblioteca Laurenziana in Florenz in der Ausstellung präsentiert.
Quelle des Gedichts:
Francesco Petrarca, Rerum vulgarium fragmenta („Canzoniere“), Gedicht Nr. 3, deutsche Übersetzung von Karlheinz Stierle, © Insel Verlag Berlin 2011
Weitere Informationen: Kunsthistorisches Museum Wien