In drei Kurzvideos beantwortet die österreichische Künstlerin Ines Doujak Fragen zu ihrer Ausstellung Landschaftsmalerei in der KUNST HAUS WIEN Garage. Die Präsentation teilt sich in eine raumgreifende Installation im Innenraum, die anhand eines Naturarchives die Klassifizierung und Nomenklatur der Botanik hinterfragt, und eine Intervention im Innenhof zum Thema „Landraub“.
WORUM GEHT ES IN IHRER AUSSTELLUNG „LANDSCHAFTSMALEREI“?
„Die Ausstellung mit dem Titel ‚Landschaftsmalerei‘ gliedert sich in zwei Teile. Das eine ist eine Außenarbeit, wo es um Landraub geht. (…) Und im Innenraum sieht man einen kleinen Teil einer Sammlung mit Substanzen, Samen, Erden, Früchten, getrocknetem Lehm und so weiter, die ich von einem Freund geerbt habe.“
WAS ERFAHREN BESUCHER/INNEN IN IHRER INSTALLATION IM INNENHOF?
„(…) Geht es speziell bei der Außenarbeit darum zu sehen, dass die Praxis des Landraubes eine historische ist. Die Beispiele gehen über einen Zeitraum von 700 Jahren und ich glaube, dass es eines der brennenden Themen der Gegenwart ist (…)“
WAS ERFAHREN BESUCHER/INNEN IN IHRER INSTALLATION IN DER GARAGE?
„Der Innenraum ist sowohl eine Feier des Lebens (…) es ist ein Gedenken an meinen Freund, aber es ist auch ein Gedenken an diese ganzen außergewöhnlichen Leben, die ich beschreibe (…) und die auch ihren Namen zur Verfügung gestellt haben für die Neubenennung von den Substanzen, die in Gefäßen zu sehen sind.“
WELCHE MATERIALIEN HABEN SIE FÜR IHRE KÜNSTLERISCHE ARBEIT VERWENDET UND WOHER STAMMT DIESES NATURARCHIV
„Dieses Archiv stammt von einem Freund, der gestorben ist, von einem Gärtner. (…) Und er hat über den Zeitraum von 40 Jahren relativ undiszipliniert Sachen gesammelt. Blüten, Blätter, Samen, Wurzeln, Substanzen jeglicher Art, Erden und so weiter.“
WESHALB HABEN SIE DIE MATERIALIEN MIT NAMEN REVOLUTIONÄRER FRAUEN UMBENANNT?
„Die Umbenennung hatte sozusagen zwei Ursprünge. Einerseits gab’s in dem Prozess des Transfers von ihm zu meinem Atelier, es gab ein Feuer in meinem Atelier, also die Benennungen sind verschwunden (…) und es hat mich auch in der Form nicht interessiert, das als Naturschausammlung genau wissenschaftlich aufzubereiten (…) ich habe mir gedacht, ich widme diese Ausstellung eben nicht nur meinem Freund, sondern auch all diesen Frauen, die tatsächlich etwas gemacht haben, was über ihr Eigenwohl hinausgeht.“
WIE WIRD DAS THEMA „LANDRAUB“ IN IHRER INSTALLTION IM INNENHOF AUFGEGRIFFEN?
„Der Hintergrund der Plakate sind Äpfel. Das sind alte Stiche, handkolorierte (…) es ist ein Verweis darauf, dass es bei dem Landraub immer auch um Monokulturen geht, das heißt um maximale Ausbeutung des Landes, aber es ist auch sozusagen ein Verweis auf die Vertreibung aus dem Paradies.“
WIE AKTUELL IST LANDRAUB HEUTE NOCH?
„Das Thema ‚Landraub‘ ist heute noch, also heute noch kann man nicht sagen, ist aktueller als je. In den letzten Jahren ist es zu einer Beschleunigung gekommen. (…) Ich glaube, dass es eines dieser Themen sein wird, die uns mit der Klimakatastrophe massiv beschäftigen werden in Zukunft.“
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