Die Installationen des Künstlers Jan Vorisek sind multifunktionale Resonanzräume: Der Einsatz skulpturaler, architektonischer und akustischer Mittel spielt manipulativ mit Wahrnehmung und Stimmung des Publikums. Seine Materialarrangements verändern die architektonischen Begebenheiten der Ausstellungsräume auf Zeit. Die temporären Strukturen werden bisweilen sogar periodisch neu arrangiert. Sie lenken die Wahrnehmung des Publikums auf Prozesse und Kreisläufe. Vorisek setzt zudem immaterielle Mittel wie Licht und Klang ein. Für seine Soundperformances, die integraler Teil der Ausstellungen sind, nutzt er Materialien der Installationen als Tonquellen. Die Arbeit mit industrieller Standardware und die Betonung des Verhältnisses von Publikum, Werk und Ausstellungsraum verweisen auf die Kunst der 1960er Jahre. Vorisek überführt deren Strategien durch seine Performances, die zeitgenössische Materialwahl und die Verbindung mit neuen Medien und elektronischer Musik in eine aktuelle Form.
Die Jury des Manor-Kunstpreises des Kantons Zürich – die Künstlerin Klodin Erb, die Kunstvermittler Fredi Fischli und Deborah Keller sowie die Vertreter der Stifterfirma Pierre-André Maus und Chantal Prod’Hom – hat einstimmig Jan Vorisek den Preis für das Jahr 2023 zuerkannt. Bisherige Preisträger des Manor-Kunstpreises des Kantons Zürich waren unter anderem: Britta Huttenlocher, Mario Sala, Andro Wekua, Fabian Marti, Alexandra Navratil, El Frauenfelder, Brigham Baker und Mathis Altmann.
Jan Vorisek, 1987 in Basel geboren, lebt und arbeitet in Zürich. 2018 schloss er sein Master-Studium in bildender Kunst an der ZHdK in Zürich ab. Sein Schaffen war in den letzten Jahren in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Der Zürcher Manor-Kunstpreis umfasst eine Einzelausstellung im Kunst Museum Winterthur und eine Publikation, die zur Ausstellung erscheint.
Kuratorin: Andrea Lutz
Produktion: arttv.ch
Mehr unter: www.kmw.ch