Von Wien nach Hohenems und schließlich in die Schweiz – so verlief die Flucht des 14-jährigen Max Schwarz, dessen bewegte Lebensgeschichte nun in einem Vortrag beleuchtet wird. Jochewed Schwarz, seine Tochter aus Israel, berichtet über das Leben ihres Vaters, dem im November 1938 nach einem ersten gescheiterten Versuch die Flucht über den Alten Rhein bei Hohenems in die Schweiz gelang. Dort erhielt er, unter anderem durch die Unterstützung von Polizeihauptmann Paul Grüninger, Zuflucht. Max Schwarz lebte zunächst im Flüchtlingslager Diepoldsau und später in einem Arbeitslager, bevor er im Sommer 1945 in das damalige Palästina auswanderte. In Israel gründete er eine Familie, die lange Zeit nur wenig über diesen Abschnitt seines Lebens wusste.
Erst nach dem Tod ihres Vaters begann Jochewed Schwarz, die Geschichte ihres Vaters eingehend zu erforschen. Die Ergebnisse ihrer umfangreichen Recherchearbeit präsentiert sie nun erstmals im Rahmen eines Abendvortrags im Jüdischen Museum Hohenems. Anschließend wird ein Gespräch mit Raphael Einetter geführt.
Jochewed Schwarz
Die in Israel geborene Spielerin historischer Klavierinstrumente Jochewed Schwarz tritt in ihrem Heimatland sowie im Ausland auf, insbesondere an Orten, die sich der Erhaltung und Präsentation spielbarer historischer Instrumente widmen. Mit Leidenschaft für Kammermusik schuf sie verschiedene Konzertreihen für Alte Musik und leitet sie. Derzeit arbeitet sie an der Veröffentlichung vergessener Musikmanuskripte des israelischen Cellisten und Komponisten Joachim Stutschewsky und erforscht das Cembalospiel und die historische Aufführungspraxis Alter Musik im britischen Mandatsgebiet Palästina, mit besonderem Fokus auf den Cembalospieler Frank Pelleg (1910 – 1968). Jochewed Schwarz studierte Musik an der Musikakademie der Universität Tel Aviv und Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis der Musikakademie Basel; Sie studierte Rechtswissenschaften an der Bar Ilan Universität (IL) und ist zertifizierte Rechtsanwältin und Mediatorin.
Weitere Informationen: Jüdisches Museum Hohenems