Wie kann ein gesundes Ernährungsverhalten in der Bevölkerung gefördert werden? In der Ernährungspolitik spielen gesundheitliche Fragen eine große Rolle. In verschiedenen Ländern wurden bereits Steuern auf zuckerhaltige Getränke oder Snacks eingeführt. Verschiedene Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und des Handels kennzeichnen jetzt auch in Deutschland ihre Produkte mit dem NutriScore und in der nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie hat sich die Lebensmittelwirtschaft zu einer Reduktion des Zucker-, Salz- oder Fettgehalts und Einschränkung von an Kinder gerichtete Werbung verpflichtet. Viele dieser Maßnahmen werden diskutiert. Doch wie wirksam sind sie eigentlich?
Dieser Vortrag im Rahmen der Reihe „Wissenschaft für jedermann“ schafft anhand der vorliegenden internationalen Forschung einen Überblick über die Wirksamkeit solcher Maßnahmen. In den letzten Jahren wurde in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen ernährungspolitischen Ansätzen gearbeitet und mittlerweile liegt eine Reihe an Studien vor, die es erlauben ihre Wirksamkeit zu beurteilen. Im Vortrag wird zunächst eine Systematik der ernährungspolitischen Maßnahmen vorgestellt und in einem Zusammenhang mit dem Verhalten der Verbraucherinnen gebracht. Es werden sowohl Maßnahmen betrachtet, die Konsumentinnen über die Eigenschaften von Lebensmitteln informieren sollen als auch solche, die den Marktkontext durch Produktreformulierung und Steuern verändern. Der Konsum von Lebensmitteln ist durch Gewohnheiten geprägt. Dieser Vortrag betrachtet vor allem die Wirkung auf das Verhalten von Verbraucher*innen, aber auch die zu erwartenden Interaktionen mit den Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und zwischen den verschiedenen Politikinstrumenten. Zum Abschluss werden offene Fragen zu den Maßnahmen und ihrer Wirksamkeit sowie deren gewünschten, aber auch unerwünschten Effekten diskutiert.
Weitere Informationen: Deutsches Museum