Die Kuratorinnen Elisabeth Nowak-Thaller (NORDICO Stadtmuseum) und Gabriele Spindler (Landesgalerie Linz) geben Einblicke in das Leben und Schaffen des Linzer Zeichengenies Klemens Brosch. Das museumsübergreifende Ausstellungsprojekt ist bis 8. Jänner 2017 im NORDICO Stadtmuseum und in der Landesgalerie Linz zu sehen.
Teil 1 http://test.museumsfernsehen.de/klemens-brosch-kunst-und-sucht-des-zeichengenies/
Über die Ausstellung
Klemens Brosch (1894-1926) zählt zu den herausragendsten Zeichnern Österreichs im 20. Jahrhundert. Die Landesgalerie Linz und das NORDICO Stadtmuseum würdigen Leben und Werk des Linzer Zeichengenies.
In einem übergreifenden Museumsprojekt wird der künstlerische Werdegang ebenso beleuchtet wie die tragische Biografie des Zeichners, der ein gewaltiges grafisches Werk und einige Ölgemälde in nur 16 Schaffensjahren hinterließ.
Mit pedantischer Präzision beschäftigte Brosch sich mit dem Symbolhaften und dem Unheimlichen, mit Zauber und Vergänglichkeit der Natur. Durch seine akribische Strichführung und seinen manischen Zeichenduktus wurde er bald zu einem Vorreiter der Neuen Sachlichkeit, des späteren Surrealismus bzw. Hyperrealismus. Broschs Bildthemen wirken dämonisch und hintergründig. Seine magischen Landschaften scheinen versteinert und verlassen. Seine Skizzen sind ebenso genial wie zwanghaft. Die künstlerischen Visionen entführen in fantastische, oft bedrohliche Traumwelten. Als Brosch als Soldat nach Galizien ins Feld ziehen muss, bringt er sein Entsetzen über die Kriegsgräuel zu Papier.
1914 wird dem kränklichen Grafiker Morphium verordnet. Klemens Brosch verfällt dem Suchtgift, dem übersteigerten Pathos und der Bildvision. Leben und Schaffen sind bis zu seinem Selbstmord am Linzer Pöstlingberg 1926 von Todessehnsucht und Untergangsvisionen beherrscht.
Ausstellungskuratorinnen:
Dr.in Elisabeth Nowak-Thaller (kuratorisches Gesamtkonzept, NORDICO Stadtmuseum Linz)
Mag.a Gabriele Spindler, Mag.a Monika Oberchristl (Landesgalerie Linz)
Mehr unter nordico.at und landesmuseum.at