In der Rahmung eines Götterschreins mit Uräenfries und geflügelter Sonnenscheibe ist in der zentralen Position die überaus korpulente Königin Amanishakheto mit dem löwenköpfigen Gott Apedemak (rechts) und seiner Gemahlin, der Göttin Amesemi (links) in erhabenem Relief dargestellt. Die Göttin trägt als ihr Emblem einen Falken mit Sonnenscheibe auf dem Kopf. Zahlreiche Details in der Ikonographie wie der feinplissierte Umhang der Königin und das Schuppenmuster des Obergewandes von Apedemak lassen die ursprüngliche Qualität des Reliefs erahnen, das heute an manchen Stellen der Oberfläche verwittert ist. Der Name der Königin steht in meroitischen Hieroglyphen vor der Krone der Königin.
Unter dieser Hauptszene ist eine Reihe von fünf gefesselten Feinden zu erkennen, die im linken Teil gegengleich zu ergänzen sind. Der erste Mann hebt sich in seiner Darstellung mit einem Helm gegenüber den folgenden Nubiern mit Kraushaar deutlich ab, die vor seinem Gesicht zu erkennende kurze Beischrift ist wohl als „weißer Mann“ zu lesen, was auf kriegerische Auseinandersetzungen dieser Königin mit den Römern hindeutet, die auch sonst belegt sind. Die kursive meroitische Inschrift auf der Rückseite nennt Ortsnamen, die die Ausdehnung dieses antiken afrikanischen Königreichs bis an die Grenze Ägyptens bei Assuan beschreiben.
Sandstein
Meroitisch, 1. Jh. n. Chr.
Naga
Leihgabe des Nationalmuseums Khartum
National Corporation for Antiquities and Museums (NCAM)
Unter dem Stichwort „kleine Kostbarkeiten“ Stichwort stehen ein besonderes Objekt oder eine Objektgruppe im Mittelpunkt eines Vortrages.
Mehr zum Naga-Projek unter: www.naga-projekt.de